Samstag, 30. April 2011

Nicolas Lessing, Und stehe auf von den Toten

Rom im Jahre 1701 ist der Schauplatz des Romans von Nicolas Lessing.
Seltsame Dinge gehen vor in der Ewigen Stadt. Mitten während des Karnevals, die Stadt ist im
Ausnahmezustand, verschwinden junge Mädchen und die Bevölkerung, besonders der arme Teil,
der davon in der Hauptsache betroffen ist, ist in Aufregung. Als nun Cäcilia, die Schwester des
Velloni, eines Bücherwurms und Hilfspräfekten der päpstlichen Bibliothek, verschwindet, befasstttt
sich der  päpstliche Hilfsauditor bei der Rota, dem höchsten römischen Gericht,  Prospero
Lambertini mit den den Kriminalfällen, um seinem Freund zu helfen und dessen Schwester aus den
Fängen der bösen Mächte zu retten. Dabei zur Seite steht ihm Alessandro Caprara, sein
Vorgesetzter. Die eigentliche Aufgabe der beiden besteht darin, sich mit Heiligsprechungen zu
beschäftigen und diese für den Papst vorzubereiten und aufzuarbeiten.
Schnell ist klar, dass diese Aufgabe zunächst in der Hintergrund gerät, sind doch Menschenleben zu
retten. Und so macht sich Prospero Lambertini auf in die dunklen Gassen und Keller der Palazzi der
Ewigen Stadt um die Schwester seines Freundes aus der Gewalt des Bösen zu retten. Das dieses
Böse seinen Ursprung auf der dunklen Seite des Lebens, beim Mysteriösen und etwas im Reich der
Phantasie hat, sei an dieser Stelle noch verraten, mehr jedoch nicht, da sich der Roman zum Ende hin rasant entwickelt. Das heißt, der Leser wird bis zum Ende in einer gewissen Spannung gehalten.
Also ein historischer Krimi im Sinne des angelsächsischen „whodunit“.
Ich muss zugeben, dass ich zunächst, nach den ersten Seiten, skeptisch war, ob dieses Konzept
trägt. Eigentlich hat Lessing etwas einfaches gemacht. Er hat den modernen Serientäter in das 18.
Jahrhundert transferiert. Die Konstellationen seines Buch sind daher dem modernen Krimi
entliehen. Und ich muss sagen, es funktioniert. Prospero und sein Team arbeiten wie heutige
Ermittler nur vor etwas mehr als 300 Jahren. Selbst der Rechtsmediziner ist dabei. Und so ist eine
illustre Gruppe im Kampf gegen das Böse aufgestellt und, wie es sich für einen Krimi gehört, am
Ende erfolgreich.
Gefallen haben mir die Charaktere, die ausreichend dargestellt sind. Prospero ist nicht der
strahlende Held, sondern der zweifelnde, mit sich hadernde Detektiv, dessen Verzweiflung im
Kampf gegen die knappe Zeit zur Aufklärung der Verbrechen anschaulich ist. Auch Fehlschläge gilt
es weg zustecken, Schläge einzustecken. Und auch der Kampf gegen korrupte, involvierte Mächte
muss ausgefochten werden. Doch dabei kommt ihm das gemeine, einfache Volk in Gestalt der
Tiberfischer der damaligen Zeit zur Hilfe. Auch hier  gelingt es Lessing geschickt einen
Handlungsfaden  in das Geschehen einzubauen, der zeigt, dass es nicht nur Adel und Klerus im 18.
Jahrhundert gab!
Natürlich lebt auch dieser Roman von gewissen Versatzstücken, die immer wieder in historischen
Romanen  auftauchen, hier die unglückliche Liebe des Prospero Lambertini zu der attraktiven Jüdin
Deborah. Das diese dann auch noch in einen späteren Hauptverdächtigen verliebt, sogar mit ihm
verlobt ist, hätte sicherlich nicht sein müssen, wirkt etwas aufgesetzt, stört aber im großen und
ganzen nicht. Auch stört nicht, ohne zu viel zu verraten, dass die Geschichte zum Ende hin doch
etwas in eine Fantasyecke, so glaubt zumindest der Leser, führt. Nein, es wird schon zum Schluss
nachvollziehbar und passend aufgeklärt. Und, das ist besonders wichtig, spannend bis zur fast
letzten Seite.
Das ist es in der Tat, ein spannendes, etwas wunderliches Buch, das eindeutig Interesse macht auf
weitere Bücher von Nicolas Lessing. Der Leser erhält einen Krimi im historischen Gewand mit erstaunlichen Qualitäten!

Freitag, 29. April 2011

Andreas Neeser; Unsicherer Grund

Acht Erzählungen, Kurzgeschichten legt der Schweizer Schriftsteller Andreas in diesem Buch dem Leser vor.
Und es sind Geschichten, die den Leser verwirren und auch häufig ratlos zurücklassen. Es sind die namenlosen, seltsam gesichtslosen Figuren und Orte, die die Geschichten bestimmen und gestalten. Dahin geschriebene Situationen und Stimmung prägen die Erzählungen. Die Ratlosigkeit und sicherlich auch die Rastlosigkeit, so zutreffend der Klappentext, ist es, die die Figuren und Personen antreibt. Und so folgt der Leser diesen Figuren auf ihren Wanderungen, auf ihren Wahrnehmungen und auch in ihrer Verzweifelung und Verträumtheit. Sprachlich ist Neeser dabei sicher und auch sehr sprachgewandt. Die Texte zeigen auch die Einsamkeit der Figuren. Der Leser findet an vielen Stellen auch Bezüge zur Wirklichkeit; durchaus auch Momente einer gewissen Vertrautheit. Das alles paßt zusammen und erzeugt auch im Leser das Interesse weiter zulesen.
Dennoch überzeugt das Buch in seiner Gesamtheit nicht völlig. Zu unterschiedlich sind die Texte, zu unterschiedlich die Atmosphären. Ab und an auch zu bemüht. Dabei scheint dieses mehr ein Problem der Idee hinter der einzelnen Geschichte zu sein, nicht so sehr ein Problem der Sprache, in der Andreas Neeser schreibt. Die sprachlichen Bilder stimmen, seine Sprache ist in der Lage, Interesse zu wecken. Und sie ist so präsent, daß sie als eigenständig angesehen muß. Dennoch gelingt es Neeser nicht, den Leser völlig zu überzeugen. Zu häufig schaffen Passagen in den Texten Fragezeichen im Kopf des Lesers. Fragezeigen, die auch bleiben, nicht vom Text ausgeräumt werden. Und das ist schade, führt es doch etwas dazu, vieles aus den Texten relativ schnell wieder zu vergessen. Der erste Eindruck schwindet zu rasch, was die Texte nicht verdient haben.
Und so verbleibt ein Zwiespalt, den die Erzählung mit sich bringen, dergestalt, daß sie im Moment des Lesens sehr eindrücklich sind. Leider erreichen sie beim Leser dann im nachhinein leider nicht den Nachhall, den sie verdienen. Dennoch lohnt sich die Lektüre gerade wenn man sich als Leser darauf einlassen kann und will.

Kate Mosse, Wintergeister.

Kate Mosses Buch Wintergeister ist ein im sehr positiven Sinne verstörendes Buch. Ein Roman, der dem Leser nicht mit opulent erzählten historischen Begebenheiten daherkommt, sondern sich im wesentlichen auf die Innensicht des, wenn man so will, Erzählers Frederick Watson beschränkt.
Frederick Watson reist im Jahre 1933 in das französische Toulouse um dort einen geheimnisvollen Brief, der in der okzitanischen Sprache abgefaßt ist, übersetzen zu lassen. Damit beginnt das Buch. Nach dem ersten Kapitel wechselt dann die Erzählperspektive und Frederick Watson, Engländer, erzählt die Geschichte der Erlangung des Briefes nun in der Ichform.
Diese spielt im Jahre 1928. Frederick Watson ist in Frankreich unterwegs, um Freunde zu besuchen. Der Weg, den er mit seinem Auto zurücklegen muß, ist witterungsbedingt, es ist  kurz vor Weihnachten, sehr gefährlich. Er kommt von der Straße ab, wird verletzt und kann sich mit großer Mühe in das kleine Dorf Nulle retten. Dort wird er in einer kleinen Pension liebevoll aufgenommen und gepflegt.
Was nun folgt, ist eine Odyssee zwischen Traum und Realität. Fabrissa, eine geheimnisvolle junge Frau tritt in seinen Leben und verblüfft ihn mit Kenntnissen über ihn und sein Leben. Frederick Watson wird nämlich begleitet in seinem Leben von dem Tod seines Bruders George. George ist umgekommen in den grausamen Schlachten des 1. Weltkrieges. Seine sterblichen Überreste sind nie gefunden worden und diese Tatsache belastet Frederick bis hin zu Aufenthalten in Heilanstalten.
Fabrissa nun gibt ihm, so kommt es Frederick vor, die Geborgenheit und Zuwendung, die er seit Jahren vermißt. Aber, wie bereits oben gesagt, was ist Traum, was ist Realität?
Das hier an dieser Stelle auszuführen, würde dem Leser die Spannung auf diesen Roman nehmen und darf deshalb nicht verraten werden.
Kate Mosse ist ein außergewöhnlicher Roman gelungen. Ihn nur einzuordnen in das Gebiet des historischen Romans würde heißen, ihm nicht gerecht zu werden. Es ist ein Roman, dem es außerordentlich gut gelingt, Stimmungen und Atmosphären aufzubauen. Die winterliche Berglandschaft in der sich Frederick Watson befindet, trägt dazu bei, die schon fast mystische Grundstimmung in diesem Roman greifbar zu machen. Die Innensicht des traurigen Helden läßt den Leser mitfiebern und hoffen. Hoffnung auf ein besseres, in gewisser Weise erlöstes Leben. Erlöst von den Schatten der Vergangenheit. Der Roman wird getragen von der Hoffnung und der Frage, was ist Realität und was ist Traum. Der Leser wünscht dem traurigen Helden der Geschichte die Auflösung, die er will. Das es dann anders endet als erwartet, rundet diesen Roman gelungen ab.

Beate Sauer, Die Buchmalerin; gelungener historischer Krimi

Ein historischer Roman, noch dazu ein Krimi, der sicherlich als gelungen und im oberen Rahmen liegend betrachtet werden muss, ist Beate Sauer, Die Buchmalerin. 1235 im Deutschen Reich ist dieses Buch zeitlich eingeordnet. Es tobt der Kampf zwischen Papst Gregor IX und Kaiser Friedrich II. In diese Auseinandersetzung wird die als Ketzerin verfolgte junge Frau Donata hineingezogen. Sie beobachtet einen Mord an dem Inquisitor Gisbert, der ausgeübt wird von Kardinal Enzio von Trient. Nein, ich verrate nicht den Plot der Geschichte, denn der Mörder steht schon nach wenigen Seiten fest. Und darum geht es auch nicht. Es geht im weiteren darum, wie Donata mit diesem Geheimnis als Spielball der Mächtigen umgeht. Ihr Kampf mit sich selbst und den Ränkespielen, in die sie verstrickt wird. Schnell wird dem Leser aber auch klar, dass sie Hilfe hat. Der Medicus Roger, ein Kundschafter Friedrich II, nimmt sich ihrer an, häufig auch gegen den Widerstand Donatas. Und so kämpfen sich die beiden während eines bitterkalten Winters durch die Gegend um Köln bis hin in die Eifel durch die Geschichte. Spannend und vor allem historisch interessant aufgebaut, kann der Leser diesen Wegen der beiden verfolgen. Authentisch sind die Beschreibungen der Wege, die von beiden gemeinsam zurückgelegt werden. Man fühlt die Kälte, die zwischen den Ritzen der ärmlichen Hütten den Menschen zu schaffen macht. Die Aggressivität der Massen wird greifbar, wenn sie durch den Kardinal aufgestachelt wird gegen sogenannte Ketzer vorzugehen. All das baut Beate Sauer geschickt zwischen die historischen Fakten ein. Der Kaiser und der Papst sind historische Personen, wie auch der Erzbischof von Köln, Heinrich von Müllenark. Der Inquisitor Gisbert hat sein historische Entsprechung in Konrad von Marburg. Es passt einfach zusammen. Die Mischung von Fantasie und Fakten ist gelungen, so gelungen, wie ich sie zuletzt selten in einem historischen Roman vorgefunden habe. Auch die weiteren historischen Fakten, wie zB die Beginen, die Albigenser fügen sich gut in die Geschichte ein. Wo kleine historische Unschärfen sind, erklärt Beate Sauer sie in ihrem Nachwort. Somit erhält der Leser einen gelungen historischen Roman, der auch den Spannungsbogen eines Kriminalromans hält. Nicht nur Spannung erhält er, sondern auch überraschende Wendungen und gut in Szene gesetzte Taten. Die Bösen sind richtig böse und zeigen auch, wie leicht andere ihnen in die Falle tappen und dann im Dunstkreis der Mächtigen umkommen. Diese Mächtigen der Kirche kennen nur ihre eigenen Vorteile. Ein interessanter Aspekt auch in diesem Buch.
Stellt sich nun nur noch die Frage, warum der Roman Die Buchmalerin als Titel hat. Nun, Donata ist mit der Fähigkeit ausgestattet, sehr präzise schreiben und zeichnen zu können. Eine Fähigkeit, die in der damaligen Zeit nicht nur positiv war. Nein, negativ auch denn, wenn zB Pflanzen besonders getreu gezeichnet werden konnten; schnell war der Künstler der Ketzerei verdächtig.

Freitag, 22. April 2011

Ein neuentdeckter niederländischer Autor

Natürlich, Jeroen Brouwers ist kein neuer Schriftsteller, sondern ein weiterer Schriftsteller aus den Niederlanden, den ich entdecke.
In seinem Buch Geheime Zimmer beschreibt er das Leben zweier Ehepaare, die in einer Geschichte miteinander verbunden sind. Es ist die Geschichte von Jelmer van Hoff und der begnadeten Sängerin Daphne, die die Ehefrau seines Studienkollegens Nico Sibelijn ist. Und es ist die Geschichte gescheiteter Ehen und Lebenswege. Jelmer, der "Held" ist rundum erfolglos. Sein ehemaliger Freund Nico ist zunächst der gefeierte Star der Archäologie, Jelmer ein arbeitsloser Geschichtslehrer, dem später ein ehemaliger Schüler das Kompliment macht, er hätte so "schön erzählen können". Die Ehe von Nico erscheint glücklich, Jelmer und seine Frau Paula haben sich schon seit Jahren auseinander gelebt. Die behinderte Tochter, Hannecke, haben sie in ein Heim abgeschoben. Paula hat ein Verhältnis mit ihrem Kollegen, mit dem sie eine Arztpraxis betreibt. Sie und Jelmer leben auf einem Hausboot, strikt von einandergetrennt, jeder in seinem Zimmer.
Alles in allem eine verfahrene, gespannte, ausweglose Situation. Und in dieser Situation verliebt sich Jelmer in Daphne. Eine Liebe, die zumindest im körperlichen nicht stattfindet.
Jeroen Brouwers läßt in diesem Gemengelage kein Klischee aus. Seine Hauptfigur, der Ich-Erzähler Jelmer ist ein "Looser". Er hat seine Wehwehchen, seine Verdauung stimmt nicht bis hin zur Diarrhö. Dies alles wird beschrieben, genau so selbstverständlich wie die turtelnden  Gespräche am Telefon zwischen Daphne und Jelmer.  Diese Gespräche führen zu vergeblichen Lügen in die sich letztendlich alle verheddern. Geht es nicht weiter mit den Lügen, so biegt sich Daphne ihre Realität zurecht, wie es ihr gefällt. Ihr Credo, "bleib bei einer Lüge so nah wie möglich an der Wahrheit", funktioniert nicht und Daphne gesteht sich das nicht ein. Und der unsterblich verliebte Jelmer hechelt diesem, seinem Phantom Daphne irgendwo, irgendwie immer hinterher.
Dieses ist ein Eindruck den der Roman hinterläßt, eine Unstetigkeit und Unreife. Die Charaktere sind eigentlich stark gezeichnet, dennoch hat man öfter das Empfinden, sie sind oberflächlich und nachlässig. Brouwers ist sich nicht zu schaden, in alle Höhen und Niederungen des menschlichen Lebens einzutreten. Das macht den Roman einerseits sehr lesenswert, andererseits muß man sich auf Obszönitäten, Ungereimtheiten und Längen in der Erzählung einlassen. Am stärksten ist der Roman dann, wenn Jelmer von den Begegnungen mit seiner Tochter Hannecke erzählt. Dann wird er zärtlich und liebevoll. Der Zynismus, zu dem Brouwers neigt, ist verschwunden und die Hoffnung auf Veränderung und Verbesserung erwacht.
Alles in allem ein beachtlicher Roman eines bemerkenswerten Schriftstellers. Und ein niederländischer dazu, was mich nochmals darin bestärkt, die niederländische, moderne Romanwelt weiter zu entdecken.

Donnerstag, 21. April 2011

Petra Schier; Die Eifelgräfin

Die Eifel im Jahre 1348 ist Schauplatz dieses Romans von Petra Schier. Die Burg Kempenich ist Zufluchtsort für Elisabeth von Küneburg, die sich dort aufhalten muss, weil ihr Vater auf der Familienburg in eine Erbstreitigkeit verwickelt ist. Aber es war auch durchaus üblich, Töchter zu befreundeten Familien zwecks Erziehung zu geben. Dort lernt Elisabeth Luzia kennen, eine Bauerntochter, die dort ihren Dienst als Magd verrichtet. Die ungleichen jungen Frauen, was zumindest den Stand angeht, lernen sich kennen und auch gegenseitig schätzen. Eine Freundschaft entsteht, obgleich das zur damaligen Zeit nicht üblich war wegen des Standesunterschiedes. Und diese beiden Frauen verbindet ein gemeinsames Schicksal in Form eines Kreuzes, die eine besitzt das Kreuz, die andere eine Einfassung dazu.
Diese beiden Frauen leben nun zusammen auf der Burg Kempenich. Alle Höhen und Tiefen ihrer  Jugend teilen sie. Schicksalsschläge nehmen sie gemeinsam hin. Luzia verliert während einer Pestepedemie ihre Familie, nur ihr kleiner Bruder überlebt und bleibt ihr. Elisabeth bangt um ihren Vater, der  sich im Feldzug befindet. Und beiden ist gemeinsam, dass sie ihre ersten Liebeserfahrungen machen. Ein schwieriges Unterfangen in einer Zeit, in der die Töchter verheiratet wurden und die Mitgift entscheidend war. Und so ist dieser Roman in erster Linie die Geschichte von zwei Frauen, die sich zufällig kennenlernen, aber sofort ihre geheimnisvolle Verbundenheit zueinander spüren; in zweiter Reihe ein Geschichte um die Liebe. Nun, Liebesgeschichten enden ab und an doch glücklich und das sei verraten, so auch hier.
Petra Schier gelingt etwas, was ihr hoch anzurechnen ist: sie schafft eine Geschichte, die in der Tat in ersten Linie eine, oder auch zwei, Liebesgeschichten ist. Und das gelingt ihr aus meiner Sicht auch recht gut. Die handelnden Personen, und dabei sind Elisabeth und Luzia die stärksten, sind lebendig und inhaltlich stimmig. Der Erzählung nimmt man die Situation der Zeit des 14. Jahrhunderts ab. Dabei ist es auch nicht störend, dass der Roman eigentlich „nur“ aus Liebesgeschichten  im 14. Jahrhundert besteht.
Kleine Rahmenhandlungen und einige Wechsel des Handlungsortes ergänzen die Geschichte zutreffend. Historisch eingeordnet sind einige Ereignisse der damaligen Zeit in die Geschichte eingebaut, so zB die Pest und die Pogrome gegenüber den Juden in Koblenz, denen ja häufig die Schuld an dem Ausbruch der Pest gegeben wurde. Auch ist die Burg Kempenich historisch belegt, bzgl. ihrer Bewohner sind jedoch die Quellen nicht so ergiebig, so dass vieles in dieser Hinsicht erzählerische Freiheit ist.
Was mir besonders an diesem Roman von Petra Schier gefällt, ist die Sprache, der Erzählstil. Petra Schier gelingt es, in einem unaufgeregten, eigentlich schon knapp zu nennenden Sprachstil eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Trotz der eingegrenzten Handlung und der übersichtlichen Personenstruktur, kommt keine Langeweile auf. Bemüht sich mancher Autor um eine besonderes opulente Sprache, schafft es Petra Schier mit eingängigen Sätzen den Leser zu binden. Zwar ist dieses Buch kein „pageturner“, aber ein Buch, das den einmal beschrittenen Bogen hält. Und somit eher ein Roman, der die Leser anspricht, die Historie verbunden mit Liebesgeschichten mögen.

Bernhard Aichner, Die Schöne und der Tod-abgedrehter Krimi!

Bernhard Aichners erster Krimi Die Schöne und der Tod ist bemerkenswert.
Eine Geschichte voller abgedrehter Charaktere, handeln in einem kleinen, österreichischem Dorf. Dort lebt der Totengräber Max Broll. Eigentlich war er auf dem Weg, ein erfolgreicher Journalist zu werden. Doch sein Vater, auch Totengräber, erkrankte und so kehrte Max heim, um seinen Vater zu pflegen. Nach dem Tod des Vaters, bleibt Max im Dorf und übernahm die Stelle als Totengräber. Und mit ihm lebt dort Johann, Ex-Profifußballer, reich und berühmt, Hanni die Wurstverkäuferin und weitere, teilweise recht seltsame Zeitgenossen. Die beschauliche Ruhe in dem Dörfchen und in Maxens Leben wird gestört, als Marga, die Schwester seiner Ex-Freundin Emma Selbstmord in Wie begeht und auf dem Dorffriedhof beerdigt wird. Kurz nach der Beerdigung verschwindet die Leiche Margas und plötzlich befindet sich Max in einer absurden Kriminalgeschichte. Ja, absurd ist eine gute Charakterisierung des gesamten Romans und dazu ausgestattet mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors.
Bernhard  Aichner gelingt es in der Tat eine abstruse Geschichte auch voller Lebensweisheiten zu erzählen. Seltsam abgedrehte Personen bestimmen die Szenerie und liefern sich häufig aberwitzige, in einem Krimi nicht erwartete Dialoge.
Auch Max Broll, der Held der Geschichte, wenn man ihn so nennen möchte, ist voller Abgründe und Verhaltensmuster, die als, gelinde gesagt, seltsam, verschroben bezeichnet werden müssen. So liegt er, wenn er ein Grab ausgehoben hat, gerne einmal in der Grube. Vor allem im Sommer frönt er dieser Leidenschaft. Das diese ihm beinahe das Leben kostet, so hier verraten werden. Aber, all diese Liebenswürdigkeiten passen zusammen und tragen so die Handlung des Romans.
Aichners Krimi hat aber auch noch eine andere Stärke aufzuweisen. In seiner herrlichen Abgedrehtheit hat er bei mir erreicht, daß ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt habe, bis zum Kern der Geschichte  vorgedrungen war. Und es lohnt sich! Auch sprachlich; gelingt es Aichner doch durch eine knappe, lakonische Sprache den Leser zu fesseln und neugierig zu machen. Besonders hervorzuheben sich die Dialoge. Auch hier, kurz, knapp auf den Punkt  gebracht und immer mit einem augenzwingerndem Witz versehen.
Und damit bleibt eigentlich nur festzuhalten, daß hier ein herrlich böses Krimierstlingswerk vorliegt. Die Figur Max Broll verlangt geradezu zu einer Fortsetzung, seien wir gespannt.

Joseph Zoderer; Die Farben der Grausamkeit. Verwirrungen eines Lebens

Es ist zunächst ein verstörender Titel. Ein Titel, der den Leser erst einmal vor diesem großen Roman des Südtiroler Schriftstellers Joseph Zoderer zurückschrecken läßt. Dabei erzählt der Roman nicht nur von Grausamkeit, sondern auch von kleinen und großen Momenten des Glücks und der Zufriedenheit. Aber der Reihe nach.
Selma und Richard sind ein Ehepaar. Er Journalist, sie jetzt Mutter und Hausfrau. Das Haus in den Berg ist gebaut und dem Genuß des Lebens in Familie und glücklicher Ehe würde für Richard nichts im Wege stehen. Wenn da nicht Gisela wäre. Wie Zoderer schreibt, mit „selbstzerstörerischer Lust“ geht Richard ein Verhältnis ein. Eine „amour fou“ im besten Sinne. Eine Liebe, die an die Substanz geht, eine Liebe, in der sich die Protagonisten nichts schenken, bis dann Richard doch den Schritt der Trennung vollzieht und zunächst zu Frau und Kindern zurückgeht. Nicht von langer Dauer, seine Redaktion versetzt in nach Berlin, weit weg von dem Bergidyll in dem er mit Frau und Kindern lebt.
Und in den Wirren der Deutschen Einheit begegnen sich Gisela und Richard wieder. Die leidenschaftliche Affäre beginnt erneut. Nun begleitet durch die Deutsche Einheit und dem neuen Leben, dem offenen Leben in Berlin. Bis nach Barcelona folgt Richard der lebenslustigen, aber auch in sich zweifelnden Gisela. Wieder spielt  eine Großstadt eine Rolle in der Geschichte, wieder zeichnet Zoderer mit starkem Wortstrich Bilder von Begegnungen und Szenen. Barcelona aber auch als Endpunkt einer Beziehung? Bleibt Richard oder nicht? Der Leser mag sich selbst auf den Weg der Findung machen.
Zoderer erzählt von Zweifeln, von Zweifeln in dem Leben seines „Helden“ Richard. Eigentlich hat er alles erreicht: er ist mit einer attraktiven, erfolgreichen Frau verheiratet, hat zwei Kinder und hat noch dazu ein Haus in den Bergen zwar nicht gebaut, dennoch von  Grund auf saniert und bewohnbar gemacht. Aber irgendetwas bohrt in ihm. Sollte das alles gewesen sein? Und so erzählt Zoderer von der Beziehung zu Gisela, rastlos und unstet, immer sich hinterfragend. Zoderer gelingt es diese Ratlosigkeit, diese Verzweiflung darzustellen. Orte spielen eine Rolle, kleine Erlebnisse am Rande eingeflochten in diese Geschichte runden sie zugleich ab.
Was mir aber  besonders auffiel, ist die Zoderersche Sprache. Nie sentimental, sondern immer  direkt und kraftvoll. Es ist ein Vergnügen diese Sprache zu lesen. Der Winter in Bergen wird lebendig vor dem Auge des Lesers, wie auch die inneren Konflikte der Beteiligten. Ein kraftvolle Sprache, aber auch in den Details liebevoll, fast schon zärtlich. Zoderer beherrscht seine Geschichte; kein Wort zuviel, keine Übertreibung. Die Sprache entwickelt souverän eine Geschichte, die nicht nur in die Tiefe geht, nein, sie zieht den Leser auch mit. Ich will nicht sagen, daß das Buch spannend ist, das würde der Geschichte und der Aussage nicht gerecht, aber das Buch zieht den Leser in den Bann. Er ist gefangen zwischen den Personen und ihrer Entwicklung. Der Leser will erfahren, wie es mit den Personen weitergeht; welches Ende es nimmt, ob es überhaupt eine Ende gibt oder ob Zoderer das offen hält.
Zoderer ist ein großer Wurf mit diesem Roman gelungen. Eine Dreiecksgeschichte in der es um Liebe, Verzweiflung, Irrtum und auch Betrug geht. Dazu kommt noch die Geschichte der Deutschen Einheit, die geschickt darum baut ist. Orte, Geschehnisse, kleine Episoden am Rande der Geschichte kommen hinzu und bilden eine Einheit in diesem Buch.
Joseph Zoderer hat seinem Werk ein Kleinod hinzugefügt

Sabine Gruber, Aushäusige

Der Haymon Verlag hat dieses Buch von Sabine Gruber, welches 1996 zuerst erschien, dankenswerterweise neu veröffentlicht.
Man könnte meinen, daß ein Buch, daß nun schon eine 15 jährige Geschichte hinter sich hat, nicht unbedingt mehr in die jetzige Zeit paßt. Klassiker sind halt selten und ein Verlag läuft sicherlich Gefahr, einen Ladenhüter zu produzieren.
Diese Gefahr besteht nicht. Sabine Gruber hat mit Aushäusige ein schon fast zeitloses Buch geschrieben.
Rita ist ihrer großen Liebe Ennio nach Venedig gefolgt. Wer träumt nicht davon,  frisch verliebt in Venedig, dieser geheimnisvollen und zugleich traumhaften Stadt mit ihren Farben, mit ihrem Licht und ihrer Atmosphäre zu leben. Ein Leben wie im Traum und vor allem glücklich. Aber Verliebtheit und Glück sind allzu flüchtige Zustände und Rita merkt, daß Ennio, der Fischer, Schatten und dunkle Seiten hat. Die anfängliche Euphorie und mit ihr die Liebe vergeht. Rita geht zurück, ja sie flieht regelrecht, nach Wien, dort fängt sie ihre Familie auf.
Eigentlich eine alltägliche, fast schon banale Geschichte von Liebe und deren Zerfall. Und doch gelingt es Sabine Gruber daraus ein anrührendes, nachdenkliches Buch zu machen. Eine treffende Sprache mit stimmigen Bildern zeichnet dieses Buch aus. So zB, wenn Sabine Gruber den Beruf von Ennio, Fischhändler, dazu benutzt, mit dem Bild des goldenen Fisches, der ins Netz geht, aber sich dann nach und nach in ein schleimiges Monster verwandelt darzustellen, wie sehr sich der Mensch immer nur ein Bild macht. Ein Bild von einem anderen Menschen, von der Situation in der er leben will. Es bleibt nun einmal vieles an der Oberfläche, Tiefe im Leben und im Leben mit anderen ist immer schwer zu erreichen. Genau das passiert Rita im Zusammenleben mit Ennio. Dazu kommt auch ein stückweit, daß Rita in Venedig eine Zugereiste, Fremde ist. Sie ist nicht angekommen. Vielleicht ist sie angekommen in einem Traum, der aber den harten Alltäglichkeiten schnell gewichen ist. Dieses alles stellt Sabine Gruber dar in einer gekonnten, schon fast schonungslosen Sprache. Eine Sprache, die nichts beschönigt und auch nicht verletzend ist, die der Situation angemessen ist.
Lediglich die ab und an etwas abrupten Szenenwechsel trüben ein wenig das Lesevergnügen dieses ansonsten beeindruckenden Buches.

Zach/Bauer; Morbus Dei

Bastian Zach/Matthias Bauers Roman, Morbus Dei: Die Ankunft ist schwer einzuordnen. Es ist nicht historischer Roman, kein Roman aus dem Genre Horror und auch kein Thriller im herkömmlichen Sinne. Was er aber auf jeden Fall ist: er ist spannend. Aber der Reihe nach. 1703 kommt der Soldat Johann List, desertiert und schwerverletzt in ein namenloses Dorf in Tirol. Der kälteste und härteste Winter seit langem setzte den Bewohnern zu. Johann wird von barmherzigen Menschen aufgekommen und von einem alten Mann, Martin Karrer und seiner Enkeltochter Elisabeth gesund gepflegt. Beherrscht wird er Haushalt von dem despotischen Vater Elisabeths Jakob Karrer. Sie leidet unter ihm, der Mann führt ein strenges Regiment in seinem Haus. Dorthin gelangt Johann, vor der Tür zusammengebrochen in einem grausamen Winter. Der Großvater pflegt ihn und bald verdingt sich Johann als Knecht im Hause von Jakob Karrer. Doch auch schnell merkt, daß in diesem einsamen Tal etwas seltsames, unheimliches vor sich geht. Eine bedrückte Stimmung liegt über dem Tal. Tiere verschwinden und die Menschen tuscheln über die Ausgestoßenen und dem Flucht der das Dorf bedroht. Die Situation eskaliert, als ein versprengter Trupp bayerischer Soldaten in das Dorf kommt. Und bald beginnt eine verheerende Auseinandersetzung, die sich schon lange angedeutet hatte und von der der Leser schnell ahnt, daß es Gewinner nicht geben wird.
Zach/Bauers Buch ist nicht nur eine reißerische Geschichte über urmenschliche und uralte Ängste gegenüber den, so werden sie hier genannt, Ausgestoßenen. Dabei bleibt etwas im Dunkeln, was diese Ausgestoßenen denn nun sind, für die Geschichte ist dieses auch nicht so wichtig.
Zach/Bauers Buch ist auch eine Geschichte von Schuld und Sühne. Dergestalt, daß die Aktion von Menschen auch immer, irgendwo, eine Reaktion hervorruft. Eine Geschichte von Glaube und Unglaube in einer Zeit, auch das klingt an, die durch Kriege bestimmt war und durchaus auch als düster bezeichnet werden kann. Und auch eine Geschichte, die eingebettet ist in die Berglandschaft Tirols, dort führen die Menschen ein karges Leben. Ein Leben, das auch bestimmt ist durch die Natur und den Wechsel der Jahreszeiten. Der Winter als düstere Jahreszeit trägt dazu bei, daß die Geschichte auch bedrohlich und eindrucksvoll dem Leser gegenüber vorkommt. Sie erzeugt eine atemlose Spannung. Der Roman läßt den Leser nicht mehr los, er will irgendwann wissen, welches schreckliche Geheimnis dieses Tal und seine Bewohner birgt. Es gelingt dem Autorenduo diese Spannung aufzubauen und bis zum Ende durchzuhalten. Aber man täte dem Buch Unrecht, wenn es auf diese Spannung reduziert werden würde. Nein, es ist auch ein Buch über die Frage von Verantwortung für ein Handeln. Ein Buch über die Frage über Schuld und Sühne; gut eingebettet in eine historische Rahmenhandlung. Wer einen historischen Roman im klassischen Sinne sucht ist hier falsch. Der Leser, der eine rasante, mystische Geschichte lesen möchte, kommt völlig auf seine Kosten!

Kari Köster-Lösche; Die sizilianische Heilerin

Starke Frauengestalten, diese geprägt durch medizinische Kenntnisse, prägen die Romane von Kari Köster-Lösche. Dieses nun auch in ihrem neuen Roman Die Sizilianische Heilerin.
In das sizilianische Catania im Jahre 1282 führt uns das Buch. Hin zu Constanza Cataliotti, die dort lebt im Kreise ihrer Familie. Ihr Vater übt das Handwerk des Wundheilers aus, eine jahrhundertealte Tradition. Er ist in erster Linie beschäftigt mit der Wiederherstellung von Nasen, die durch Kämpfe verletzt wurden. Constanza, eine hübsche, blonde junge Frau hat viel von ihrem Vater gelernt und übertrifft ihn bereits in Können und Ideen.
Als dann die Franzosen die Insel Sizilien besetzen, entwickelt sich die Geschichte rasant. Constanza wird verstrickt in die Auseinandersetzungen zwischen Franzosen und Sizilianern. Nicht nur das, auch ihre Familie wird ihr fremd und dann auch noch zusehends feindselig. Irgendwie kann sich Constanza dieses nicht erklären und muß schlußendlich flüchten, flüchten auch vor ihrem Vater, der sie töten will. Zuflucht findet sie bei den französischen Truppen, die ihre Heilkunst, die sich auch immer weiterentwickelt hat, sehr schätzen. Als dann die spanischen Truppen  in den Konflikt um Sizilien eingreifen, entwickelt sich die Geschichte schnell und spannend. Dieses muß an dieser Stelle allerdings offen bleiben, damit die Spannung für den zukünftigen Leser erhalten bleibt.

Kari Köster-Lösches  Bücher sind im Bereich der historischen Romane sicherlich in der Spitzengruppe dieses literarischen Genres einzuordnen. Sie zeichnen sich aus durch eine gelungene Dichte in der Erzählweise, sie verfügen über glaubhafte, starke Frauencharaktere und sie vermitteln dem Leser einen interessanten Einblick in das medizinische Know-how der jeweiligen Zeit.
So auch hier. Dabei fällt auf, daß auch schon in alten Zeiten, vor 800 Jahre, Ideen und Ansätze in der Medizin vertreten wurden, die eigentlich als modern zu bezeichnen sind. Oder anders formuliert, viele medizinische Errungenschaften, die wir heute als selbstverständlich ansehen, sind schon sehr alt. Dazu kommt, daß es Kari Köster-Lösche gelingt, eine Spannung aufzubauen, die den Roman trägt, trägt hin bis zum Ende, daß hier nicht verraten werden darf und soll.
Der Leser erhält also alles in allem ein Buch, das seinen selbstgestellten Ansprüchen gerecht wird. Die Geschichte um Constanza Cataliotti, die Heldin mit ihren Ängsten, Sorgen aber auch hervorragenden Fähigkeiten, ist gelungen eingebaut in die medizinischen Themen. Das ist stimmig und die Heldin dieses Romans begegnet dem Leser als glaubhafte, herzliche Person und das trotz der widrigen Umstände, die ihr Leben prägen.

Edith Kneifl, Stadt der Schmerzen

Der neue Kriminalroman von Edith Kneifl trägt den Untertitel Ein Florenz-Krimi.
Selten habe ich einen Untertitel bei einem Buch gelesen, der zutreffender war. In der Tat dieser Roman hat beides: eine gelungene, spannende Krimigeschichte und eine grandiose Kulisse mit Florenz und mit letzterem verbunden unzähligen Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten und Ecken in der Traumstadt der Renaissance.
Die kriminalistische Geschichte ist schnell skizziert. Katharina Kafka und ihr schwuler Freund Orlando müssen nach Florenz, weil Orlandos Vater verstorben ist. Die Beerdigung wird gestört durch die Ermordung Riccardos. Da Riccardo ein Mitglieder der Familie Pazzini ist, zugleich Orlandos Onkel, begeben sich die beiden natürlich auf die Jagd nach dem Mörder. Eine Hatz durch die gesamte Stadt beginnt. Und schnell stellt sich heraus, daß die ach so ehrenwerte Familie Pazzini außerordentlich dunkle Geheimnisse birgt. Die Fassade der Gutbürgerlichkeit fällt zügig ein und Menschenhandel, Kinderprostitution kommen an das Licht der toskanischen Sonne. Mittendrin nun das ungleiche Duo Katharina und Orlando. Wer ist Freund, wer ist Feind, genau können das die mutigen Helden des Buches nicht immer beurteilen. Das zum Schluß, wie in jedem Krimi eigentlich, eine Lösung steht, versteht sich von selbst.
Edith Kneifls Krimi überzeugt. Er überzeugt durch gelungene Personen, denen man ihre Eigenschaften und überdrehten Momente abnimmt. Dieses ist besonders der Fall bei Orlando, dem schwulen Freund Katharinas mit seinem Hang zu Frauenkleidern der Fall. Und auch die Figur der Katharina ist stimmig. So zB ihr Faible für Kriminalgeschichten. Der Leser erfährt so, daß sie bereits in Wien Morde aufgeklärt hat. Darum gebettet die Geschichte der Familie Pazzini, alteingesessen in Florenz und nun in einem nur noch heruntergekommenen Zustand. Es entwickelt sich daraus eine Geschichte, die in diesem Geflecht von Unzulänglichkeiten und persönlichen Schicksalen erstaunlich gut eingebaut ist, ohne das es aufgesetzt wirkt.
Darüber, über diese gesamte Krimigeschichte, schwebt, so kann man es fast schon formulieren, die Stadt Florenz. Immer wieder streut Edith Kneifl historische Fakten über diese Stadt ein. Orte werden beschrieben und vor den Augen des Lesers lebendig. Beide Stränge passen gut zusammen und werden auch geschickt miteinander verbunden. Die Szenen, in denen der Leser mit der toskanischen Eßkultur, der toskanischen Küche und den Restaurants in Florenz konfrontiert wird, machen große Lust auf mehr. Sie wecken das Interesse an eine Reise in diese Stadt der Kunst, Kultur und der phantastischen Küche. Und so läßt sich Edith Kneifls Roman an diesen Stellen auch als Anregung darauf verstehen. Und so sind diese Abschnitte auch gut als Reiseführer zu gebrauchen.
Fazit: Eine eindrucksvolle Krimigeschichte vor der Kulisse der Stadt Florenz.

Astrid Kofler, Lebenskörner

Der Roman Lebenskörner ist das Romanerstlingswerk der Südtiroler Autorin Astrid Kofler. Sie schildert darin Geschichte eines Dorfes in Südtirol in der Zeit von 1927 bis 2007. Kurze Kapitel, verschiedene Personen, deren Beziehungen zueinander, kennzeichnen dieses Buch. Ein Geflecht von Personen unterschiedlichster Herkunft, unterschiedlichster politischer Gesinnung finden ihren gemeinsamen Punkt in einem Dorf in Südtirol. Geburt und Tod liegen eng beieinander. Eine Handlung im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Dennoch wird durch den chronologisch Aufbau die Entwicklung der Menschen, des Dorfes, in dem sie leben und auch der Gesellschaft deutlich. Viele Jahre, z.B. die unmittelbaren Nachkriegsjahre, sind gezeichnet durch Entbehrung und Sorge um das tägliche Überleben. Es sind aber auch Jahre der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Dies wird deutlich durch die Arbeit der Hebamme. Die Geburt als Sinnbild auch des Vertrauens in die Zukunft. Und so schildert Astrid Kofler verschiedene Tage mit verschiedenen Charakteren. Der Leser erhält einen Einblick in das Leben in Südtirol, erfährt Zusammenhänge im Politischen und im Privaten.
Und der Leser folgt auch den Spuren der Personen, praktisch von der Geburt bis zum Tod.
Astrid Kofler teilt dabei ihr Buch in der Form eines Tagebuchs ein. Die einzelnen Kapitel sind dann Tagen gewidmet und den Personen. So aufgebaut, daß der Leser auch Figuren wieder begegnet. Ich weiß nicht, ob es Astrid Kofler so gewollt hat (steht aber zu vermuten), entsteht durch die Einteilung in diese Kapitel der Eindruck von dahin geschriebenen, kurzen, ab und an längeren, Episoden. Eben halt Körner. Lebenskörner. Aus diesen Lebenskörnern entsteht in realiter ein Brot, ein Kuchen. Viele kleine Einzelstücke ergeben ein Ganzes, haben die Anlage für ein großes Ganzes in sich. Und so entsteht aus den einzelnen Kapiteln in der Gesamtschau ein Buch, das einen 80 jährigen Bogen schlägt. Einen Bogen von einem Anfang bis an ein Ende, auch das Ende der Menschen, die in dem Buch betrachtet werden.
Sprachlich hatte ich den Eindruck, daß an einigen, wenigen Stellen, so z.B. durch Wiederholungen, etwas ungenau formuliert wurde und es somit dem Leser an diesen Stellen unnütz schwergemacht wurde. Vielleicht hat aber auch nur der Lektor nicht genau hingeschaut, auf das ganze Buch bezogen, ist es auf keinen Fall störend.
So erhält der Leser ein, im positiven Sinne, starkes Buch. Ein mutiges Buch, denn es begibt sich auf die Reise durch 80 Jahre und hält die Richtung bei.
Astrid Kofler gelingt es, den Leser zu fesseln und mitzunehmen. Mitzunehmen auf die Geschichte der kleinen Menschen in den Umbrüchen ihrer Leben. Der Leser findet gewiß Parallelen!

Alois Brandstetter, Die Mühle

Alois Brandstetters Roman, Die Mühle wurde nun neu veröffentlicht im Haymon Verlag. Dies knapp 30 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung. Also ein Buch, das nicht neu ist. Somit stellt sich natürlich sofort die Frage: Ist das erforderlich? Hat dieser Roman noch eine Berechtigung nach so langer Zeit?
Ja, daß hat er. Seine Thematik ist nicht veraltet und auch heute gibt er dem Leser noch interessante Aspekte und Erfahrung an die Hand bzw. mit auf den Leseweg.
Der namenlose Erzähler dieses Romans berichtet seinem Neffen über Mühlen. Seine Kenntnisse hat er wiederum von seinem Onkel, der eine Mühle betrieb; nicht nur betrieb, sondern auch mit Mühlen lebte, man kann vielleicht auch sagen, durch Mühlen lebte. Also, ein Roman, dessen Thema zunächst die Mühle ist. Nun wird der geneigte Leser schnell fragen und auch durchaus berechtigt, was kann ein Buch aussagen, dessen Thema die Mühle ist. Das in toto auszuführen, würde den Rahmen hier sprengen, aber einige Aspekte sollen angeführt werden. Die Mühle ist ein Roman, der, so gewinnt man den Eindruck Wissen, Bildung vermittelt. Die Mühle ist dabei ein Sinnbild für den Ablauf des Lebens. Ein ständiges auf und ab in der Entwicklung. Anhand der Mühle, so meint der Erzähler sich beziehend auf seinen Onkel, kann diese Welt erklärbar und anschaulich gemacht werden. Und in der Tat gelingt es Brandstetter in seiner Erzählung riesige Bögen zu schlagen. Bögen in die Vergangenheit bis hin zur griechischen Antike. Kaum ein Gebiet läßt Brandstetter aus; z.B. Rembrandt. Der große holländische Maler ist auch das Kind eines Müllers und einer Bäckerstochter, viele seine Gemälde haben Mühlen als Motiv.
Da Mühlen in erster Linie im Verständnis der Protagonisten von Wasser betrieben werden, ist der weitere Schritt zu Da Vinci, dem genialen Konstrukteur der Renaissance nicht weit.
Überhaupt spielt  Wasser eine wichtige Rolle in diesem Roman. Das Wasser als Sinnbild für das Leben. Dieses bis hin zur Tatsache, daß alles Leben aus ihm kommt. Die Mühle, die am Bach steht und durch diese Verbindung klar macht, wie doch trotz aller Technisierung der Mensch auch noch von der Natur abhängig ist. Natürlich ist das heute nicht mehr unbedingt so, aber Brandstetter hält mit seinem Buch auch die Erinnerung wach, wie fragil unser Leben doch ist.  Und verbindet damit auch die Aufforderung an den Leser im Einklang mit der Natur zu leben.
Seine Sprache zeigt, daß Brandstetter aber auch eine große Freude an lustvollem Fabulieren hat. Gut, er vermittelt viel Wissen, das an einigen Stellen auch über trockene Materie, aber er tut dies auch immer mit einem Augenzwickern. Dann z.B., wenn er erzählt, wie der Onkel sich in Wien mit dem Direktor des technischen Museums über die Gestaltung der Ausstellung streitet und letztlich Hausverbot bekommt. Köstlich die Schilderung des besserwisserischen Onkels, der ohne Rücksicht auf Autoritäten seine Meinung vertritt und durchaus eine gewisse Verschrobenheit an den Tag legt. Dieses sehr gut verbunden mit den unzähligen Informationen entsteht ein Buch, das den Leser bereichert. Bereichert mit Wissen, aber auch mit der Erfahrung, daß das Leben dann am besten gelebt wird, wenn der Mensch auch die Natur und ihre Schätze anerkennt. Und damit ist die Mühle ein Symbol für Fortschritt und gleichzeitig Mahnung an die nachfolgenden Generationen dafür, daß Wissen und Erfahrung nicht verloren gehen dürfen.

Bestseller-nicht immer gelungen

Ildefonso Falcones Buch „Die Pfeiler des Glaubens“ ist ein sehr ambitioniertes Werk. Versucht es doch, als historischer Roman, etwas was seit Jahrhunderten geschieht und heute besonders aktuell ist, zu erklären, nämlich den Konflikt zwischen dem muslimischen Glauben und dem Christentum. Südspanien, Al-Andalus Mitte des 16. Jahrhunderts bis Anfang des 17. Jahrhunderts, ist Schauplatz der Geschichte. Gleichzeitig ist es auch die Geschichte des Morisken Hernando, alias Ibn Hamid. Morisken sind zwangsgetaufte Mauren, die in den Landstrichen Südspaniens lebten. Hernandos Leben kann der Leser verfolgen von dem Aufstand von Alpujarras, der zu einer Deportation der Morisken von Granada in andere Königreiche Spaniens führte, bis hin zu seinem Leben am Ende  eines anstrengenden, verwickelten Weges. Hernando ist davon beseelt, eine Verständigung zwischen Moslems und Christen zu bewirken. Sein ganzes Leben ist darauf ausgerichtet. Immer lebt er im Zwiespalt der Religionen und auch der Tatsache, das die Religionen einen gemeinsamen Ursprung haben. Und immer wieder scheitert er aber auch an den Gegebenheiten. Der Machtstrukturen der Zeit, den Grausamkeiten der Herrschenden, denen es eigentlich auch nur um die Erhaltung der Macht geht.
Dazwischen baut Falcones auch viele persönliche Dinge ein. Freundschaften, die Hernando eingeht, Liebesbeziehungen zu Frauen. Dabei schwebt aber immer auch der Konflikt der Religionen über diesen Beziehungen. Manchmal wünscht der Leser diesem Mann eigentlich nur Ruhe, Ruhe in seinem Glauben, der ihm aber wiederum auch immer die Kraft gibt, sein Leben an Bruchstellen neu zu beginnen. Nur der Glaube kann wahrscheinlich einem Menschen soviel Kraft und Zuversicht geben. So scheint die Geschichte in sich stimmig und passend zu sein.
Dennoch überzeugt das Buch nicht komplett. Falcones hat sich etwas zu viel vorgenommen. Einmal die Schilderung der Glaubensauseinandersetzungen, die ihre historische Entsprechungen haben, und, damit verbunden, die Lebensgeschichte des Hernando über einen Zeitraum von 44 Jahren. Häufig trägt die Geschichte nicht. Sie schweift ab und verästelt sich. Ab und an kann der Leser den Eindruck gewinnen, Falcones kommt in ein nicht begrenztes Erzählen. Nun, daß kann er, er hat schon die erzählerische Kapazität, ist aber der Geschichte nicht immer förderlich. Viele Dinge wiederholen sich, so z.B. das Bild, daß Hernando immer wieder ganz unten anfangen muß und doch, ich kann es nicht anders formulieren, irgendwie wieder gerettet wird. Immer wieder hat er Glück und auch Erfolg. Damit entwickelt natürlich Falcones die Geschichte fort, es wirkt dennoch manchmal aufgesetzt.
Historisch muß man jedoch sagen, ist die Geschichte hoch interessant und auch aktuell. Der Leser erfährt, auch dank eines guten  Nachwortes viel über die Zeit des Al-Andalus. Al-Andalus war nicht das Paradebeispiel des Zusammenlebens der Religionen. Auseinandersetzungen gab es schon damals.
Der Leser mag sich ein Bild von dieser Zeit und den Auseinandersetzungen  machen. Die Pfeiler der Macht ist ein Buch, daß dabei aus der Sicht eines Romans sicherlich erste Eindrücke vermittelt. Was es aber auf jeden Fall dem Leser bringt, ist eine interessante Lebensgeschichte eines  Menschen in einer zerrissenen Zeit.

Petra Schier; Der gläserne Schrein

Petra Schier legt mit dem Roman „Der gläserne Schrein“ den zweiten Band ihrer Trilogie über das Leben der Handwerkerwitwe Marysa vor. Wiederum ist der Schauplatz der Geschichte die alte Kaiserstadt Aachen im Jahre 1413. Die Chorhalle des Doms soll umgestaltet werden in Hinblick auf den Todestag von Kaiser Karl des Großen. Entsprechend angespannt ist die Stimmung in der Stadt. Ins wanken geraten die Vorbereitungen, als seltsame Unfälle auf der Baustelle geschehen. Sogar Tote sind zu beklagen. Als noch Bardolf, der Mann von Marysas Mutter verhaftet und des Mordes beschuldigt wird, ist es an Marysa, sich der Angelegenheit anzunehmen. Unterstützt wird sie dabei von Christopherus, dem mysteriösen Mönch, der Marysas Bruder Aldo auf dessen Sterbebett versprochen hat, sich um Marysa fortan zu kümmern. Da Christopherus auch ein ausgesprochen gutaussehender Mann ist, knistert es zwischen ihm und Marysa von Anfang heftig. Das sich die Geschichte zum Ende hin positiv entwickelt, sei noch verraten, mehr jedoch nicht, dem geneigten Leser soll nicht die Vorfreude und Spannung genommen werden.

Petra Schier ist mit diesem Band erneut ein erfrischend unprätentiöses Buch gelungen. Sie erzählt die Geschichte nüchtern, nie langweilig, aber immer so, daß man ihr die Bemühungen und die Ideen abnimmt. Und das schätze ich so an der Autorin. Sie weiß was sie in ihren Büchern will und vor allen Dingen, was sie schriftstellerisch kann. Sie hat es nicht nötig, Plots aufzubauschen. Die Handlung ist klar gegliedert, zB auch durch eine kluge Einteilung der Kapitel. Dadurch versetzt sie den Leser in die Lage, immer den Überblick über die Geschehnisse zu behalten. Die Personen, es sind derer nicht so viele, sind gut in der Handlung positioniert. Gut zur Geltung kommt dadurch zB die Gliederung der einzelnen Handwerkszweige in der damaligen Zeit. Damit auch verbunden die Problematik von Frauen, die nach Verlust des Ehemanns der Handwerksbetrieb fortführen mussten. Es war für sie nicht einfach, dieses zu tun. Häufig wurde es nur geduldet, dieses zeitlich befristet zu tun. Wenn nun Marysas Leben in diesem Spannungsfeld geschildert wird, so werden  die Probleme, die ihr daraus entstehen, plastisch. Sie muß, obwohl schon in gehobener Position, um ihre Eigenständigkeit kämpfen. ZB dann, wenn sie gegen ihren Willen verheiratet werden soll. Und so nimmt man Petra Schier in dieser Schilderung auch ab, dass Marysa für die damalige Zeit eine unabhängige Frau war, ohne das eine übertriebene Emanzipation dargestellt wird. Marysa ist eine starke, eigenständige Frau, von der man sich vorstellen kann, dass sie im 15. Jahrhundert gelebt haben könnte.
Und so bleibt mir nur die Empfehlung, dieses Buch zu lesen und die Vorfreude auf den dritten Teil der Geschichten um Marysa und Christopherus.

Silvia Kaffke, Herzensgut, Ein Ruhrgebietskrimi

Nun gut, in der letzten Zeit sind es einige Krimis, die hier auftauchen. Das liegt sicher daran, daß mich dieses Genre seit vielen Jahren begleitet. Einen guten Krimi kann man fast immer lesen! Und auch deutschsprachige Krimis haben ja in den letzten Jahren einen enormen Auftrieb erfahren. Schon in den 70er Jahren gab es den einen oder anderen guten, deutschen Krimi. Konkret denke ich dabei an -Ky (alias Horst Bosetzky), Horst Bieber und auch Jürgen Lodemann. Diese Aufzählung ist nur exemplarisch, es könnten noch viele andere genannt werden. Später, für mich so Anfang der 80er Jahre kamen dann die Krimis mit gewissem Lokalkolorit hinzu. Das Ruhrgebiet war vertreten zB mit Werner Schmitz (Nahtlos braun) erschien 1984. Gabriella Wollenhaupt kam hinzu und natürlich, allerdings nicht aus dem Ruhrgebiet, Jacques Berndorf  mit seinen Eifel-Krimis. Auch Horst Ecker und Jürgen Kehrers Wilsberg seien genannt. Allen Romanen ist das Lokalkolorit gemein und die Tatsache, das sie im grafit Verlag erschienen sind.
Nahtlos in diese Reihe hervorragender Krimis reiht sich nun Silvia Kaffke mit Herzensgut ein. Erzählt wird die Geschichte um die ehemalige Profilerin Barbara Pross, die bei der Suche nach einer Wohnung auf die Leiche einer jungen Frau in der Nebenwohnung stößt. Zwar ist unsere Heldin nicht mehr bei der Polizei, sondern versucht ihrem Leben nach Promotion eine neue Richtung, auch durch Trennung von ihrem langjährigen Freund, zu geben. Aber wie heißt es doch so schön, einmal "Bulle immer Bulle". So auch hier, daß Ermittlungsfieber ist schnell wieder da und Frau Dr. Pross mit die Jagd nach dem Mörder auf.
Dieser Krimi ist nichts für schwache Nerven. Zwar kommt er weitestgehend ohne blutige Darstellungen aus. Aber sein Thema ist Kindesmißbrauch. Und ein Kindermörder, der jahrelang am Niederrhein sein Unwesen treibt. Das ist nicht jedermanns Thema, jedoch gelingt es Silvia Kaffke die Thematik gefühlvoll und glaubhaft zu transportieren. Barbara Pross ist keine Superheldin, sondern eine Frau mit Ecken und Macken. Und so spielt auch ihr Verhältnis zu Männern eine erhebliche Rolle in diesem Roman. Allzu menschliches wird sichtbar, ohne in eine kitschige Ecke abzugleiten. Und dieses Menschliche durchläuft den Roman wie ein roter Faden. Die Ermittler, die Rechtmediziner werden auch als das dargestellt was sind, in erster Linie Menschen mit Gefühlen und Empfindungen. Man glaubt den Figuren die Betroffenheit, wenn die Kinderleichen geborgen werden. Der Roman fängt die Verzweiflung ein, wenn den Ermittlern die Zeit zwischen den Fingern verrinnt, wenn die Wahrscheinlichkeit immer geringer wird, das entführte Kind noch leben zu finden. Und auch die Grenzen moderner Ermittlungstechniken werden dargestellt. Besonders schön, bis ironisch dargestellt, wenn sich Barbara Pross der Hilfe des Hauptkommissars a. D. Leiß versichert. Wunderbar wie Kaffke beschreibt, wie dieser Mann mit der schier unerschöpflichen Erfahrung, in seinem Seniorenheim lebt und von dort aus immer wieder ausrückt umd die Ermittlungen voranzutreiben. Und so wird natürlich am Ende die Mordserie aufgeklärt, aber Verwundungen bleiben zurück. Das happy-end ist eingeschränkt und das paßt auch zu diesem Roman.
Erwähnt werden muß, daß dieser Roman der zweite mit der Hauptfigur Barbara Pross ist, der erste trägt den Titel "Messerscharf".

Reliquien und Ablaßhandel; Die Stadt der Heiligen von Petra Schier

Es gibt historische Romane, die sind locker und leicht geschrieben, ohne flach daher zu kommen. Petra Schier ist das mit Die Stadt der Heiligen gelungen. Ein Roman, der in Aachen in den Jahren 1411/12 spielt. Eine starke Frauengestalt, Marysa, steht mitten im Leben, das nicht nur leicht ist. Unglücklich verheiratet, kämpft sie in einer männerdominierten Welt um ihre Selbstbestimmung und um ihr kleines Glück. Nun könnte der Leser eine vor Schmalz triefende Geschichte erwarten, doch weitgefehlt. Es handelt sich um eine handfeste Krimigeschichte mit Mord, Erpressung und Kerker. In Aachen findet die Heiltumsweisung statt. Ein jahrhundertealter kirchlicher Brauch, bei dem die im Dom zu Aachen gelagerten Reliquien den Pilgern zur Schau gestellt werden. Dieses findet, bis in die Neuzeit alle 7 Jahre statt.Die Stadt ist gefüllt mit Pilgern, Jahrmarkt und KIrmes finden statt. Und mittendrin der geheimnisvolle Dominikanermönch Christopherus, eine Freund des verstorbenen Bruders Marysas. Nach Aachen gekommen, um Marysa beizustehen, was diese auch dringend nötig hat. Christopherus, Ablaßhändler und Inquisitor, ist eine zwielichtige Gestalt, aber durchaus sympathisch. Und so gelingt Petra Schier ein flotter, temporeicher Roman, der auch historisch gut verankert ist. Die historischen Begebenheiten sind nachvollziehbar geschildert. Sie sind interessant, erfährt der Leser doch etwas über den Ablaßhandel und die Geschäfte mit den Reliquien, und auch von den Geschäften , die die Kirche  jahrhundertelang damit machte.  Wen wunderts, daß einige Jahrzehnte später Luther diesem Spuk zwar kein Ende bereitete, aber doch die Spaltung der Kirche herbeiführte. Aber das ist nicht das Thema des Romans. Alles in allem ein runder gelungener Roman, dessen Ende Raum zur Spekulation gibt, ob weitere Geschichten um Chistopherus den Dominikanermönch folgen werden. Die Geheimnisse um ihn lassen das erwarten.

Jan van Aaken, Das Geständnis des Mönchs; ein Schelmenroman

Jan van Aaken soll, so der Klappentext des Romans Das Geständnis des Mönchs, 10 Jahre an diesem Buch gearbeitet haben. Angesichts von ca. 730 Seiten ist dieses auch glaubhaft. Und der Roman ist gelungen. Er erzählt, durchaus in der Form eines Schelmenromanes, die Lebensgeschichte des Mönchs Hroswith von Wikala, der 99 jährige sich in seiner Zelle hinsetzt und seine Lebensgeschichte niederschreibt. Dabei benutzt er eine Bibel, bei er zuvor die einzelnen Pergamentseiten abschabt, um so Platz für seinen Text zu haben. Diese Idee ist schon beachtlich, sind doch seine Erinnerungen durchaus nicht gottesfürchtig und gottgewollt. Nein, sein Leben ist prallvoll mit sinnlichen Geschichten und Völlerei. Hroswith war ein Freund der Frauen und auch sie mochten ihn. Aber eine noch größere Leidenschaft hatte Hroswith Zeit seines Lebens: Bücher und das Lesen. Und so ist er für seine Zeit ein außerordentlich gebildeter und belesener Zeitgenosse, wobei dieses umso erstaunlicher ist, als daß er aus einfachen Verhältnissen stammte und dort lesen und schreiben nicht dazugehörte. Nach dem Tod seiner Eltern verschlägt ihn das Leben in die Welt, durch die er dann anschließend jahrzehntelang zieht. Eine tolldreiste Geschichte reiht sich an die andere, teilweise übertreibt es van Aaken, aber dennoch bleibt es ein witziges, überdrehtes Buch. Leser, die historische Genauigkeit suchen, die historischen in Form eines Romanes informiert werden wollen, sind hier nicht unbedingt richtig. Da nimmt es van Aaken nicht so genau, was aber, unter der Betrachtungsweise eines Schelmenromanes, auch nicht erforderlich ist. Und so kann sich der Leser in 730 Seiten versenken, abenteuerliche Geschichten lesen und sich ferne Länder und seltsame Charaktere vorführen lassen. Das macht Spaß und hat Fahrt, erwartet der Leser das, so erhält er ein pralles, lebensfrohes Buch. Ein Schelmenroman par execellence.
 
»Der Schelmenroman schildert aus der Perspektive seines Helden, wie sich dieser in einer Reihe von Abenteuern durchs Leben schlägt. Der Schelm stammt aus den unteren gesellschaftlichen Schichten, ist deshalb ungebildet, aber bauernschlau. Er durchläuft alle gesellschaftlichen Schichten und wird zu deren Spiegel. Der Held hat keinen Einfluss auf die Geschehnisse um ihn herum, schafft es aber immer wieder, sich aus allen brenzligen Situationen zu retten. 
Traditionellerweise ist der Schelmenroman eine (fiktive) Autobiographie. Sie beginnt oft mit einer Desillusionierung des Helden, der die Schlechtigkeit der Welt erst hier erkennt. Er begibt sich, sei es freiwillig, sei es unfreiwillig, auf Reisen. Die dabei erlebten Abenteuer sind episodenhaft, d.h. sie hängen nicht voneinander ab und können beliebig erweitert werden, was bei Übersetzungen oft der Fall war. Das Ende ist meist eine „Bekehrung“ des Schelms, nach der er zu einem geregelten Leben findet. Es besteht auch die Möglichkeit einer Flucht aus der Welt, also aus der Realität.« 
Zitat aus Wikipedia.

Schräger Krimi

Der österreichische Haymon Verlag hat in der Tat ein "Händchen" für schräge Kriminalromane. So auch mit dem Roman Letzter Kirtag, Ein Aussee-Krimi von Herbert Dutzler. Ab und an quält man sich ja durch Bücher, die man rezensieren "muß". Nicht immer bricht Begeisterung aus. Anders bei diesem Erstlingswerk. Dieser Krimi lebt von seinem "Hauptdarsteller" Gasperlmaier. Ein sympathischer, etwas tapsiger Polizeiinspektor im beschaulichen Aussee. Eigentlich läßt er kein Fettnäpfchen aus, er trifft sie sogar dann, wenn sie gar nicht da sind. Gekonnt und vor allen Dingen köstlich erzählt.

Hier meine Rezi:
Mehr Gasperlmaier möchte man spontan nach der Lektüre des ersten Krimis von Herbert Dutzler rufen. Doch der Reihe nach.
Polizeiinspektor Gasperlmaier ist der Hauptprotagonist in dem Krimierstlingswerk von Herbert Dutzler. Das beschauliche Aussee mit dazugehörigem See ist am letzten Kirtag, einem großen Volksfest zur Kirchweih, der Schauplatz eines Mordes. Und ausgerechnet unser Gasperlmaier ist als erster am Tatort. Eines ist ihm klar, da, wo er die Leiche vorfindet, kann sie nicht bleiben. Sitzt der Tote doch im Festzelt! Haarscharf schließt Gasperlmaier, daß dadurch der Rest des Festes gefährdet ist und damit natürlich auch seine Gemütlichkeit beim Fest! Man merkt schon, es geht etwas anders zu in Aussee. Franz Gasperlmaier, nicht faul, schleppt die Leiche aus dem Zelt, kommt nicht weit, so dass er die Leiche im Pissoir ablegen und den Fund melden muß. Wie diesem Dilemma entgehen? Am besten gar nicht, also schweigt unser Franz Gasperlmaier und begibt sich mit der attraktiven Frau Dr. Kohlross vom Bezirkspolizeikommando auf die Suche nach dem Mörder.
Herrlich tolpatschig ist er, der Franz Gasperlmaier, dennoch sympathisch. Ein auf den ersten Blick tumber Polizist in einem verschlafenen Ort. Dort passiert nicht viel und jetzt ausgerechnet hier: Morde. Gerade den Beteiligten vor Ort, Franz Gasperlmaier und seinem Vorgesetzten, dem Kahlß, Friedrich, merkt man deutlich an: das alles muß nicht sein in unserem schönen Örtchen. Doch das Böse ist immer und überall! Uns so stellt sich schnell heraus, daß viele Zugereiste im Ort leben. Man ist sich gegenüber nicht ganz grün, nimmt aber den anderen dann doch irgendwie an. Aber unter der Oberfläche brodelt es schon und passen tut es nicht besonders.
Und mittendrin Franz Gasperlmaier. Hinter ihm seine ihn intelligenzmäßig haushoch überlegende Ehefrau. Es verwundert nicht, daß Gaspermaier nach einem harten Tag nach Hause kommt und sich erst einmal stärkt durch Gespräche mit seiner geliebten Ehefrau. Wen wunderts, diese Gespräche und die profunden Kenntnisse der Ehefrau bringen letztendlich den Fall auch voran.
Herbert Dutzler ist mit seinem ersten Krimi etwas gelungen, was wohl recht selten ist. Sein „Held“ schlägt sofort ein. Er ist ein Typ. Gefärbt mit viel Lokalkolorit entwickelt Dutzler eine lesenswerte Geschichte mit herrlich abstrusen Ideen. So zB, wenn Gasperlmaier über die Lederhose an und für sich sinniert. Glauben sie mir, nach diesen Zeilen werden sie dieses Kleidungsstück mit anderen Augen betrachten.
Weiter hat Dutzler ein wunderbares Talent für Situationskomik. Daß Gasperlmaier dann im Mittelpunkt steht, versteht sich von selbst. Eigentlich läßt er kein Fettnäpfchen aus und dennoch ist man als Leser immer auf seiner Seite. Er ist halt ein liebenswerter Tolpatsch, der seinen Weg geht.
Dutzler hat die Latte mit diesem Krimi für sich hochgelegt und ich hoffe, daß er noch mehr Geschichten um Franz Gasperlmaier in der Schreibtischschublade hat. Ich möchte mehr Franz Gasperlmaier.
16.04.2011, 0:55 Uhr


Samstag, 16. April 2011

Ein besonderes Buch

Der Roman Lebenskörner ist das Romanerstlingswerk der Südtiroler Autorin Astrid Kofler. Sie schildert darin Geschichte eines Dorfes in Südtirol in der Zeit von 1927 bis 2007. Kurze Kapitel, verschiedene Personen, deren Beziehungen zueinander, kennzeichnen dieses Buch. Ein Geflecht von Personen unterschiedlichster Herkunft, unterschiedlichster politischer Gesinnung finden ihren gemeinsamen Punkt in einem Dorf in Südtirol. Geburt und Tod liegen eng beieinander. Eine Handlung im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Dennoch wird durch den chronologisch Aufbau die Entwicklung der Menschen, des Dorfes, in dem sie leben und auch der Gesellschaft deutlich. Viele Jahre, z.B. die unmittelbaren Nachkriegsjahre, sind gezeichnet durch Entbehrung und Sorge um das tägliche Überleben. Es sind aber auch Jahre der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Dies wird deutlich durch die Arbeit der Hebamme. Die Geburt als Sinnbild auch des Vertrauens in die Zukunft. Und so schildert Astrid Kofler verschiedene Tage mit verschiedenen Charakteren. Der Leser erhält einen Einblick in das Leben in Südtirol, erfährt Zusammenhänge im Politischen und im Privaten.
Und der Leser folgt auch den Spuren der Personen, praktisch von der Geburt bis zum Tod.
Astrid Kofler teilt dabei ihr Buch in der Form eines Tagebuchs ein. Die einzelnen Kapitel sind dann Tagen gewidmet und den Personen. So aufgebaut, daß der Leser auch Figuren wieder begegnet. Ich weiß nicht, ob es Astrid Kofler so gewollt hat (steht aber zu vermuten), entsteht durch die Einteilung in diese Kapitel der Eindruck von dahin geschriebenen, kurzen, ab und an längeren, Episoden. Eben halt Körner. Lebenskörner. Aus diesen Lebenskörnern entsteht in realiter ein Brot, ein Kuchen. Viele kleine Einzelstücke ergeben ein Ganzes, haben die Anlage für ein großes Ganzes in sich. Und so entsteht aus den einzelnen Kapiteln in der Gesamtschau ein Buch, das einen 80 jährigen Bogen schlägt. Einen Bogen von einem Anfang bis an ein Ende, auch das Ende der Menschen, die in dem Buch betrachtet werden.
Sprachlich hatte ich den Eindruck, daß an einigen, wenigen Stellen, so z.B. durch Wiederholungen, etwas ungenau formuliert wurde und es somit dem Leser an diesen Stellen unnütz schwergemacht wurde. Vielleicht hat aber auch nur der Lektor nicht genau hingeschaut, auf das ganze Buch bezogen, ist es auf keinen Fall störend.
So erhält der Leser ein, im positiven Sinne, starkes Buch. Ein mutiges Buch, denn es begibt sich auf die Reise durch 80 Jahre und hält die Richtung bei.
Astrid Kofler gelingt es, den Leser zu fesseln und mitzunehmen. Mitzunehmen auf die Geschichte der kleinen Menschen in den Umbrüchen ihrer Leben. Der Leser findet gewiß Parallelen!

Mord und Totschlag in Florenz

Der neue Kriminalroman von Edith Kneifl trägt den Untertitel Ein Florenz-Krimi.
Selten habe ich einen Untertitel bei einem Buch gelesen, der zutreffender war. In der Tat dieser Roman hat beides: eine gelungene, spannende Krimigeschichte und eine grandiose Kulisse mit Florenz und mit letzterem verbunden unzähligen Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten und Ecken in der Traumstadt der Renaissance.
Die kriminalistische Geschichte ist schnell skizziert. Katharina Kafka und ihr schwuler Freund Orlando müssen nach Florenz, weil Orlandos Vater verstorben ist. Die Beerdigung wird gestört durch die Ermordung Riccardos. Da Riccardo ein Mitglieder der Familie Pazzini ist, zugleich Orlandos Onkel, begeben sich die beiden natürlich auf die Jagd nach dem Mörder. Eine Hatz durch die gesamte Stadt beginnt. Und schnell stellt sich heraus, daß die ach so ehrenwerte Familie Pazzini außerordentlich dunkle Geheimnisse birgt. Die Fassade der Gutbürgerlichkeit fällt zügig ein und Menschenhandel, Kinderprostitution kommen an das Licht der toskanischen Sonne. Mittendrin nun das ungleiche Duo Katharina und Orlando. Wer ist Freund, wer ist Feind, genau können das die mutigen Helden des Buches nicht immer beurteilen. Das zum Schluß, wie in jedem Krimi eigentlich, eine Lösung steht, versteht sich von selbst.
Edith Kneifls Krimi überzeugt. Er überzeugt durch gelungene Personen, denen man ihre Eigenschaften und überdrehten Momente abnimmt. Dieses ist besonders der Fall bei Orlando, dem schwulen Freund Katharinas mit seinem Hang zu Frauenkleidern der Fall. Und auch die Figur der Katharina ist stimmig. So zB ihr Faible für Kriminalgeschichten. Der Leser erfährt so, daß sie bereits in Wien Morde aufgeklärt hat. Darum gebettet die Geschichte der Familie Pazzini, alteingesessen in Florenz und nun in einem nur noch heruntergekommenen Zustand. Es entwickelt sich daraus eine Geschichte, die in diesem Geflecht von Unzulänglichkeiten und persönlichen Schicksalen erstaunlich gut eingebaut ist, ohne das es aufgesetzt wirkt.
Darüber, über diese gesamte Krimigeschichte, schwebt, so kann man es fast schon formulieren, die Stadt Florenz. Immer wieder streut Edith Kneifl historische Fakten über diese Stadt ein. Orte werden beschrieben und vor den Augen des Lesers lebendig. Beide Stränge passen gut zusammen und werden auch geschickt miteinander verbunden. Die Szenen, in denen der Leser mit der toskanischen Eßkultur, der toskanischen Küche und den Restaurants in Florenz konfrontiert wird, machen große Lust auf mehr. Sie wecken das Interesse an eine Reise in diese Stadt der Kunst, Kultur und der phantastischen Küche. Und so läßt sich Edith Kneifls Roman an diesen Stellen auch als Anregung darauf verstehen. Und so sind diese Abschnitte auch gut als Reiseführer zu gebrauchen.
Fazit: Eine eindrucksvolle Krimigeschichte vor der Kulisse der Stadt Florenz.