Sonntag, 7. August 2016

Hier und anderswo

In der letzten Zeit war hier ein wenig der Stillstand eingekehrt. Das wird sich ändern.
Hier wieder Hinweise auf Veröffentlichungen woanders:

http://www.booknerds.de/2015/12/harry-crews-florida-forever-buch/

http://www.booknerds.de/2016/05/alberto-asor-rosa-alessandro-und-assunta-buch/

Immer langsam!

Ich bin immer wieder, trotz eines fast biblischen Alters, überrascht, was doch das Internet immer wieder für Stilblüten, gewollt oder ungewollt, hervorbringt.
Bis vor einiger Zeit hatte ich noch ein gewisses Interesse an Foren. Tipps und der ein oder andere Hinweis auf literarisch unbekanntes waren durchaus dabei. Allerdings muss man sich dann doch über die dort auftauchenden Diskutanten wundern.
Es nahm seinen Anlauf mit der Frage nach der LgB. Ja, Internetsprek. Der "literaturaffine" Leser und Bildungsbürger "par excellence" wird natürlich sofort erkannt haben, es handelt sich um die "Liste gelesener Bücher".
Diese Liste wollte der eine Diskutant von dem anderen haben. Worauf dieser antwortete, eine solche Liste habe er nicht, gäbe auch keinen Sinn schließlich sei er "Hochfrequenz-Leser".
Holla! Höher, schneller, weiter jetzt auch in der Leselandschaft? Was stand eigentlich in diesem Buch? Egal, Hauptsache auf der Liste. Diesen Monat nur 386 1/2 Seiten geschafft, das muss besser werden!
Lesen als Hochleistungssport, Jagd nach Rekorden? Ist eigentlich Literatur nicht genau das Gegenteil davon? Ist sie nicht die Anstiftung zur Endschleunigung? Zur Selbstbesinnung?
Alleine mit einem Buch, mit den niedergelegten Gedanken des Autors? Warum dann Beschleunigung? Warum die Hatz nach immer neuem?
Das ergibt keinen Sinn. Lesen ist Zeit, Wertschätzung des Autors und auch Reflektion (im optimalen Fall) seiner selbst.
Oder schlingt man ein gutes, mit Liebe zubereitetes Essen auch herunter, nur auf der Jagd nach dem nächsten? Ich nicht! Ich geniesse den Augenblick, mache Pause und geben dem Buch was es braucht, nämlich genau das: Wertschätzung, Zeit und nachhaltige Aufmerksamkeit!