Donnerstag, 21. April 2011

Kari Köster-Lösche; Die sizilianische Heilerin

Starke Frauengestalten, diese geprägt durch medizinische Kenntnisse, prägen die Romane von Kari Köster-Lösche. Dieses nun auch in ihrem neuen Roman Die Sizilianische Heilerin.
In das sizilianische Catania im Jahre 1282 führt uns das Buch. Hin zu Constanza Cataliotti, die dort lebt im Kreise ihrer Familie. Ihr Vater übt das Handwerk des Wundheilers aus, eine jahrhundertealte Tradition. Er ist in erster Linie beschäftigt mit der Wiederherstellung von Nasen, die durch Kämpfe verletzt wurden. Constanza, eine hübsche, blonde junge Frau hat viel von ihrem Vater gelernt und übertrifft ihn bereits in Können und Ideen.
Als dann die Franzosen die Insel Sizilien besetzen, entwickelt sich die Geschichte rasant. Constanza wird verstrickt in die Auseinandersetzungen zwischen Franzosen und Sizilianern. Nicht nur das, auch ihre Familie wird ihr fremd und dann auch noch zusehends feindselig. Irgendwie kann sich Constanza dieses nicht erklären und muß schlußendlich flüchten, flüchten auch vor ihrem Vater, der sie töten will. Zuflucht findet sie bei den französischen Truppen, die ihre Heilkunst, die sich auch immer weiterentwickelt hat, sehr schätzen. Als dann die spanischen Truppen  in den Konflikt um Sizilien eingreifen, entwickelt sich die Geschichte schnell und spannend. Dieses muß an dieser Stelle allerdings offen bleiben, damit die Spannung für den zukünftigen Leser erhalten bleibt.

Kari Köster-Lösches  Bücher sind im Bereich der historischen Romane sicherlich in der Spitzengruppe dieses literarischen Genres einzuordnen. Sie zeichnen sich aus durch eine gelungene Dichte in der Erzählweise, sie verfügen über glaubhafte, starke Frauencharaktere und sie vermitteln dem Leser einen interessanten Einblick in das medizinische Know-how der jeweiligen Zeit.
So auch hier. Dabei fällt auf, daß auch schon in alten Zeiten, vor 800 Jahre, Ideen und Ansätze in der Medizin vertreten wurden, die eigentlich als modern zu bezeichnen sind. Oder anders formuliert, viele medizinische Errungenschaften, die wir heute als selbstverständlich ansehen, sind schon sehr alt. Dazu kommt, daß es Kari Köster-Lösche gelingt, eine Spannung aufzubauen, die den Roman trägt, trägt hin bis zum Ende, daß hier nicht verraten werden darf und soll.
Der Leser erhält also alles in allem ein Buch, das seinen selbstgestellten Ansprüchen gerecht wird. Die Geschichte um Constanza Cataliotti, die Heldin mit ihren Ängsten, Sorgen aber auch hervorragenden Fähigkeiten, ist gelungen eingebaut in die medizinischen Themen. Das ist stimmig und die Heldin dieses Romans begegnet dem Leser als glaubhafte, herzliche Person und das trotz der widrigen Umstände, die ihr Leben prägen.

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