tag:blogger.com,1999:blog-11758423332378758342024-03-14T11:27:06.420+01:00Gedanken und Meinungen zur Literaturderleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.comBlogger132125tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-80492289250177296712021-04-03T17:59:00.001+02:002021-04-03T18:07:27.727+02:00Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon<p>2004 erschienen. Und nun erst gelesen. Das passiert mir öfter, dass ich Bücher nach Jahren im Regal lese.</p><p>Hier nun mit der Besonderheit, dass es sich nicht um ein Buch im Regal handelt, sondern um ein ebook.</p><p>Und der Besonderheit, dass ich dieses Buch eigentlich nie lesen wollte.</p><p>Zu sehr erschien mir dieser Roman in seinem Konstrukt gekünstelt, unglaubwürdig und ja, irgendwie an den Haaren herbeigezogen. Aber die Beschäftigung mit Fernando Pessoa und ein Besuch in Lissabon, ließ mich anders entscheiden.</p><p>Dieser Roman war ein riesiger Erfolg beim Publikum, wurde verfilmt mit Starbesetzung, weitere Gründe von einer Lektüre abzusehen.</p><p>Aber, man kann irren. Der allergrößte Wurf ist er nicht, dennoch muss man anerkennen, dass der Roman eine eigentümliche Stimmung erzeugt. Über die Geschichte ist genug rauf und runter geschrieben worden, daher spare ich mir weitere Ausführungen. Was ihr allerdings gelingt ist, ist Fesselung des Lesers. Sie erzeugt einen Sog, einen Wunsch weiter zu lesen. Die Sprache, die Beschreibungen Lissabons, alles durchaus gelungen. Nicht immer auf den Punkt gebracht, man bemerkt Merciers Profession, auf jeden Fall nicht langweilig.</p><p>Es entsteht kein großer Roman, jedoch eine erzählte Geschichte, die trotz meiner Vorbehalte lohnenswert war!<br /></p>derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-82904304937225722812017-03-25T16:48:00.001+01:002017-03-25T18:36:23.480+01:00Peter O. Chotjewitz; Der dreißigjährige FriedePeter O. Chotjewitz, 2010 verstorben, war wohl ein Schriftsteller mit einem, auch in der Menge, beachtlichen Werk. Insbesondere war er ein genauer und kritischer Beobachter der bundesrepublikanischen Wirklichkeit nach 1945. Also der Zeit, die in der Tat, betrachtet man die nähere Nachkriegszeit, ab und an verklärt dargestellt wird. Chotjewitz war dabei nicht nur Betrachter, Begleiter sondern, aufgrund seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt auch Protagonist. Dieses besonders in den 68er Tagen und danach. Darüberhinaus war er gewerkschaftlich engagiert.<br />
"Der dreißigjährige Frieden" ist dann auch eines der Bücher, die ihren politischen Hintergrund, ihre politischen Motivationen auch kaum verleugnen. Diese Bücher verlieren dadurch natürlich eigentlich ihre Strahlkraft, andererseits sind sie historisch schon irgendwo interessant.<br />
Die Geschichte Jürgen Schütrumpfs, geb. 1945, wird erzählt. Ca. bis 1976. Eine Jugend im Nachkriegsdeutschhland. Schulische Ausbildung, ja nicht zu viel, der väterliche Betrieb ruft. So richtig will er das nicht! Aber er muss, immer wieder Ausbruchsversuche. Erste Annäherungen an Frauen, das im verklemmten Deutschland der 50/60er Jahre! Entsprechend sind die Erfolge. Dann eine gewisse Radikalisierung durch die Arbeit und das Kennenlernen einer italienischen, genauer sardischen Frau. Ein ganz anderes Leben trifft ihn, aber letztendlich auch hier Scheitern. Eindrücklich geschildert wird das Siechtum des Vaters, schwerer Alkoholiker, dagegen steht die Mutter, die aufblüht ein neues Leben anfängt.<br />
All das eingeteilt auch in kurzen Kapitel, dadurch sehr gut lesbar, schildert Deutschland im kleinen. Aber daraus den Schluß auf das große ganze zu ziehen? Schwierig, aber da ist der Mief, die Kleingeistigkeit dieses Deutschlands. Vorzüglich dargestellt. Peter O. Chotjewitz ist, trotz aller Mängel, die seine Bücher auch haben, zB die sehr zeitgebundene Sprache, ein hervorragender Chronist in Deutschland nach 1945. Ich bin beinahe geneigt zu sagen, er fehlt.derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-14100823423326886342017-03-11T21:04:00.000+01:002017-03-11T21:04:09.107+01:00In eigener SacheIn eigener Sache. Am 18.03. Erscheint im homunculus Verlag ein Buch über das Lesen. Warum lese ich? Wie bin ich zum lesen gekommen? Was hat mich lesetechnisch geprägt?<br />
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Auch ich habe einen kurzen Text dazu beigetragen. Einen Text, der eigentlich eine Skizze ist. Allzu lange Texte sind in der letzten Zeit nicht so mein Ding!<br />
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Hier einige links zum Buch:<a href="https://m.facebook.com/hashtag/warumichlese" target="_blank">warum_ich_lese</a><br />
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<a href="https://homunculus-verlag.de/produkt/warum-ich-lese-liebeserklaerungen-literatur/" target="_blank">warum_ich_lese</a><br />
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Auf facebook findet sich auch einiges weiteres!derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-61082532406376045972017-02-26T22:05:00.000+01:002017-02-26T22:05:59.309+01:00Michel Houllebecq, UnterwerfungMichel Houllebecq. Für die einen der ewige Pornograph, für die anderen, ja was. Keine so richtige Einordnung möglich. Provokateur, Bestseller-Autor und ......<br />
Ich mache für mich keinen Hehl daraus, einer der führenden Schriftsteller in Europa in den jetzigen, schwierigen Zeiten. Schon "Karte und Gebiet" war eine einfühlsame Geschichte, die so von diesem misanthropischen Zeitgenossen kaum zu erwarten war.<br />
Wen wunderts dann, dass dann ein paar Jahre später, mitten in die islamistische Krise Europas hinein, sein neuer Roman "Unterwerfung" erscheint. Dieses verbunden mit allen denkbaren Schwierigkeiten, aber auch der zulässigen Frage: Kalkül? Gut, Houllebecq ruderte, zog sich zurück.<br />
Aber wie auch immer: der Roman blieb. Und er wurde ein Bestseller. Umstritten, verteufelt und verflucht.<br />
Man stelle sich vor, Frankreich wird ein islamischer Staat. Langsam, stetig verändert sich die Gesellschaft, verändern sich die Einzelnen. Mittendrin der Unidozent François. Weiberheld, irgendwie, ausgewiesener Huysmans Experte seine Bücher spielen dann auch im Roman eine wichtige Rolle, wird bei guter Bezahlung entlassen. Genießt seine Freiheit, ist nicht sonderlich politisch. Betrachtet zunächst skeptisch die gesellschaftliche Entwicklung. Kommt zunächst nicht damit klar, dass seine Freundin nach Israel geht. Aus und vorbei, keinen Sex mehr. Aber zunehmend arrangiert er sich mit der Situation. Kehrt zurück in den Unibetrieb und, ja, der Islam erlaubt ja unproblematisch mehrere Frauen.....<br />
Ist das eigentlich das Skandalbuch? Muss man sich darüber, vielleicht reflexartig, aufregen?<br />
Nein, dieses Buch ist konsequent. Es zeigt nicht die Stärken des Islams, sondern die Schwächen der westlichen Gesellschaften. Es entlarvt. Die Dekadenz des Westen kann nun nicht mehr auf die clevere, smarte Übernahme des Ben Abbes, dem politischen Anführer, reagieren. Links\rechts funktioniert nicht mehr. Die politischen Strukturen gehen einfach so dahin. Und darin liegt die Stärke dieses Romans, aus meiner Sicht prügelt er nicht auf den Islam ein, sondern zeigt die Schwächen unserer satten, um sich selbstdrehenden Gesellschaften.<br />
Was bleibt? Es bleibt Michel Houllebecq, der Literat, wenn er schreibt<i>:"..., Lesen sei das Letzte, was den Menschen in ihrer Hoffnungslosigkeit blieb". (S.36</i><br />
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derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-61200509080131092242017-01-15T19:52:00.002+01:002017-01-15T19:52:46.212+01:00Ferdinand Bordewijk, CharakterEs ist erkennbar, ein gewisser Hang zur Literatur unseres kleinen Nachbarlandes, den Niederlanden, besteht. Dieser umfasst zunächst einmal den Bereich der jüngeren, neueren Literatur.<br />
Umso erfreuter war ich, als mir dieses Buch in die Hände fiel.<br />
Ferdinand Bordewijk gehört, so die wikipedia, mit seinem Werk zur sogenannten "neuen Sachlichkeit" und gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller der modernen niederländischen Literatur. Soweit feststellbar, sind nur wenige Bücher ins Deutsche übersetzt worden. "Charakter" liegt in einer Übersetzung von Marlene Müller-Haas im dtv Verlag vor.<br />
Ein gar seltsames, aber auch mitreissendes Buch. Eine Geschichte von Vater und Sohn, zeitlich angelegt im Rotterdam der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts.<br />
Eine Geschichte von Elend, Auflehnung und gesellschaftlichen Schranken. Erzählt wird die Geschichte des Jacob Katadreuffe, eines uneheliche geborenen Jungen. Er wächst, bei seiner Mutter lebenden, die sich immer weigerte den Erzeuger des Jungen zu heiraten, in Not und täglichen Kampf auf. Sein Vater ist der mächtige Gerichtsvollzieher A. B. Dreverhaven. Ein Vater, der ihn täglich bis ins Erwachsenenalter verfolgt, drangsaliert. So hat es immer den Eindruck. Katadreuffe, nach einigen Wirrungen in einem Rechtsanwaltsbüro gelandet, studiert Jura und schafft es, sich aus den Fesseln seines Vaters zu befreien.<br />
Eigentlich eine rührselige, vielleicht auch platte Geschichte, so könnte man meinen. Könnte man. Ist sie aber nicht. Es herrscht eine eigentümliche, berührende Atmosphäre. Zugegeben, ich schwankte zwischen Mitleid und Ablehnung, was die Charaktere angeht. Ja, Dreverhaven ist ein Drecksack, korrupt und eiskalt. Muß er auch sein im Job eines Gerichtsvollziehers. Andererseits ist ist er auch seltsam undurchschaubar im Verhältnis zu seinem Sohn. Bemüht, hinterhältig völlig ambivalent.<br />
Und Katadreuffe? Er schafft es aus den einfachen Verhältnissen an die Spitze der Kanzlei. Also auch ein bisschen der Traum vom besseren Leben.<br />
Und so bleibt die Erinnerung an ein besonders Buch. Gerade auch, wenn man die sprachliche Seite betrachtet. Schlicht, sachlich, aufgeräumt, so könnte man sie bezeichnen. Gerade das macht den Reiz dieses "Klassikers" aus. Trotz der Thematik, auch heute noch absolut lesenswert und sicherlich dann, wenn man sich mit niederländischer Literatur beschäftigen will.derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-78572172199385182702016-08-07T14:55:00.002+02:002016-08-07T14:57:42.830+02:00Hier und anderswoIn der letzten Zeit war hier ein wenig der Stillstand eingekehrt. Das wird sich ändern.<br />
Hier wieder Hinweise auf Veröffentlichungen woanders:<br />
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http://www.booknerds.de/2015/12/harry-crews-florida-forever-buch/<br />
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http://www.booknerds.de/2016/05/alberto-asor-rosa-alessandro-und-assunta-buch/derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-1814545246447717332016-08-07T14:43:00.001+02:002016-08-07T14:43:43.398+02:00Immer langsam!Ich bin immer wieder, trotz eines fast biblischen Alters, überrascht, was doch das Internet immer wieder für Stilblüten, gewollt oder ungewollt, hervorbringt.<br />
Bis vor einiger Zeit hatte ich noch ein gewisses Interesse an Foren. Tipps und der ein oder andere Hinweis auf literarisch unbekanntes waren durchaus dabei. Allerdings muss man sich dann doch über die dort auftauchenden Diskutanten wundern.<br />
Es nahm seinen Anlauf mit der Frage nach der LgB. Ja, Internetsprek. Der "literaturaffine" Leser und Bildungsbürger "par excellence" wird natürlich sofort erkannt haben, es handelt sich um die "Liste gelesener Bücher".<br />
Diese Liste wollte der eine Diskutant von dem anderen haben. Worauf dieser antwortete, eine solche Liste habe er nicht, gäbe auch keinen Sinn schließlich sei er "Hochfrequenz-Leser".<br />
Holla! Höher, schneller, weiter jetzt auch in der Leselandschaft? Was stand eigentlich in diesem Buch? Egal, Hauptsache auf der Liste. Diesen Monat nur 386 1/2 Seiten geschafft, das muss besser werden!<br />
Lesen als Hochleistungssport, Jagd nach Rekorden? Ist eigentlich Literatur nicht genau das Gegenteil davon? Ist sie nicht die Anstiftung zur Endschleunigung? Zur Selbstbesinnung?<br />
Alleine mit einem Buch, mit den niedergelegten Gedanken des Autors? Warum dann Beschleunigung? Warum die Hatz nach immer neuem?<br />
Das ergibt keinen Sinn. Lesen ist Zeit, Wertschätzung des Autors und auch Reflektion (im optimalen Fall) seiner selbst.<br />
Oder schlingt man ein gutes, mit Liebe zubereitetes Essen auch herunter, nur auf der Jagd nach dem nächsten? Ich nicht! Ich geniesse den Augenblick, mache Pause und geben dem Buch was es braucht, nämlich genau das: Wertschätzung, Zeit und nachhaltige Aufmerksamkeit!<br />
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<br />derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-29587311944928110322015-11-15T18:30:00.001+01:002016-02-07T18:17:37.439+01:00Die SchutzbefohlenenDie Flüchtlingswelle ist sicherlich das bestimmende Thema in 2015.<br />
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Dazu hat das Theater Oberhausen mit dem Jelinek Stück "Die Schutzbefohlenen" einen eindrucksvolle Beitrag geleistet. Auch einmal davon abgesehen, daß ich Elfriede Jelinek einen derartigen Text, der wohl auch schon älter ist, nicht zugetraut hätte. Das ganze Dilemma wird in diesem Stück sichtbar, vor allem diese absolute Sprachlosigkeit (ja, auch wenn es ein Theaterstück ist!)<br />
Und so bleibt von diesem Stück, unter vielem, unbedingt der letzte Satz übrig; hier sinngemäß zitiert:<br />
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<i> Sie sind angekommen, aber sie sind nicht da!</i> derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-66578499069641385092015-10-17T19:49:00.001+02:002015-10-17T19:49:34.394+02:00Veränderungen.....Nach langer Zeit wieder einmal eine Wortmeldung.<br />
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Hingewiesen wird auf den wundervollen blog von Stefan Mesch: <a href="https://stefanmesch.wordpress.com/" target="_blank">stefan mesch</a>.<br />
Aufmerksam geworden bin ich darauf, durch die tolle Idee der blogger Befragung, die man hier auf booknerds findet <a href="http://www.booknerds.de/2015/10/stefan-meschs-blogfragen-fuer-buchblogger-unsere-antworten-auf-mindestens-15-fragen-zum-mitnehmen-und-beantworten/" target="_blank">blogfragen</a>.<br />
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Auch ich habe mir die Mühe gemacht, zu antworten und war dann schnell über mich selbst verblüfft. Das Label "Historische Romane" fiel hier dann den schon lange gehegten Gedanken zum Opfer.<br />
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Zukünftig soll hier wieder mehr Bewegungen kommen. Mehr Rezensionen und Fotos im konzertblog.<br />
<br />derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-17799358497708567872015-05-14T17:41:00.000+02:002015-05-14T17:41:30.352+02:00Hier und anderswoHeute wieder einmal einen Hinweis auf eine Rezension von mir bei den booknerds:<br />
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<a href="http://www.booknerds.de/2015/04/hydra-hrsg-die-unfrisiertesten-philosophen-aller-zeiten-buch/" target="_blank">HYDRA, Die unfrisiertesten Philosophen aller Zeiten</a><br />
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Selten hat mir ein Buch in der letzten Zeit so viel Spaß beim Lesen und auch bei dem Schreiben der Kritik gemacht. Frech haben sich da die Autoren der Philosophie angenommen. Alles und jeden auf die Schippe genommen haben sie, fast jeden, der sich Philosoph nennt, beackert. Herausgekommen ist ein respektloses, vergnügliches Machwerk. So lustig kann man die Welt erklären!derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-16315959247310025982015-03-31T14:56:00.002+02:002015-03-31T14:56:37.415+02:00Hier und anderswoEin tolles Buch direkt zum Jahresanfang; die Kritik auf booknerds:<br />
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<a href="http://www.booknerds.de/2015/03/donal-ryan-die-sache-mit-dem-dezember-buch/" target="_blank">Donal Ryan, Die Sache mit dem Dezember</a>derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-4766085295756945142015-03-22T20:32:00.001+01:002015-03-22T20:32:27.294+01:00Hier und anderswoNichts neues, aber dennoch soll es erwähnt werden:<br />
<a href="http://www.booknerds.de/2015/03/norbert-horst-maedchenware-buch/" target="_blank">Norbert Horst-Mädchenware</a><br />
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Ein außerordentlich gelungener Krimi eines ausgewiesenen Fachmanns!derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-23194207844854986962015-03-01T20:36:00.000+01:002015-03-01T20:37:19.644+01:00Hier und anderswoWie schon erwähnt, erscheinen Rezension auch auf booknerds.de.<br />
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Hier meine Rezension als link: <a href="http://www.booknerds.de/2015/02/alexandre-dumas-ein-liebesabenteuer-buch/" target="_blank">Alexandre Dumas; Ein Liebesabenteuer</a><br />
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<br />derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-87330603870450613972015-02-16T20:21:00.001+01:002015-02-16T20:21:16.832+01:00Die Last und die Inflation der historischen Romane!Verlage müssen ihre Produkt bewerben. Keine Frage!<br />
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BasteiLübbe äußerte sich über einen neuen historischen Roman von Jeremiah Pearson, Die Täuferin mit den Worten "<i>Der neue Stern am Himmel der historischen Romane." </i></div>
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Naja, ich kenne natürlich den Roman nicht, aber immer und immer diese Superlative. </div>
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Irrungen, Wirrungen, Liebe, Triebe, Hiebe und was weiß ich noch. Mir scheint es gerade bei diesem Genre mittlerweile so, dass es auflagentechnisch gemolken werden muss bis alles abgegrast und abgeschrieben ist.<br />
Diverse Foren halten diese Bücher mit den schwülstigen Cover am Leben. Dankbare Konsumenten saugen jeden historischen Erguss auf. Alles ist gut, wir lesen uns jede zeitliche Epoche schön! Oftmals ohne Sinn, Verstand und doppelten Boden. Historische Authentizität, so what, Hauptsache die Heldin ist blond und bekommt den Helden. Giordano Bruno als Detektivfigur, egal Hauptsache ein "Rezensent" stellt fest, daß Giordano Bruno häßlich war. Das nennt man Qualität auf der einen, wie auch anderen Seite. </div>
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Ohne Frage, auch in meinen Regalen stehen historische Romane, aber mittlerweile fast ungelesen.</div>
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Seien wir doch einmal ehrlich, will man noch andere historische Romane nach <i>Umberto Ecos, Der Name der Rose </i>lesen? Gibt es noch welche, die an diesen Roman heranreichen? Ich bezweifel es und empfehle dem einen oder anderen, den im letzten Jahr verstorbenen Historiker Jacques Le Goff. So spannend und gründlich wissenschaftlich fundiert kann das Mittelalter sein! </div>
derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-23622671473880757202015-01-18T18:24:00.000+01:002015-01-18T18:24:11.058+01:00Das Jahr 2014Nun ist wieder ein Jahr vorbei.<br />
<br />Literarisch nicht so erfolgreich wie erwartet. 39 Bücher gelesen, im Rahmen.<br />
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<i>T.C. Boyle, Wenn das Schlachten vorbei ist</i>, war in vergangenen Jahr eines der Bücher, das herausstach. Ja, wenn das Schlachten vorbei ist, gibt es keine Gewinner mehr, alles nur noch Verlierer. Boyle zeigt das am Beispiel der Auseinandersetzung einer Gruppe radikaler Umweltschützer mit nüchternen Wissenschaftler.<br />
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<i>Robert Seethalers </i>mit Kraft geschriebene Bücher. Seine Lesung im Film Studio, Essen. Eine weitere Entdeckung. Eines steht noch ungelesen im Regal.<br />
<br />
<i>Ralf Rothmann</i> ein großer Erzähler, Noch bekannt? <i>Wolfgang Welt, Fischsuppe</i>, er ist der einzige Autor , den ich so kenne, der nur ein Thema hat: Wolfgang Welt; dennoch wieder wunderbarer Ruhrpottkolorit!<br />
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Ansonsten auf ein neues in 2015.<br />
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Gespannt bin ich auf die weitere Tätigkeit bei den booknerds: einfach mal vorbei schauen, dort gibts demnächst weitere Rezensionen und hier weiterhin die Listen und hoffentlich auch weiter und mehr Konzertfotografie!derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-83792963682734560622014-12-08T21:10:00.000+01:002014-12-08T21:10:09.652+01:00Rezensionen und anderes auch woanders!An dieser Stelle möchte ich auf eine neue, sehr interessante Seite im Internet hinweisen:<a href="http://www.booknerds.de/" target="_blank">booknerds</a><br />
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Seite über Literatur, Musik und allerlei kultureller Dinge.<br />
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Auch ich schreibe dort. Eine Rezension und zwei Konzertberichte, nebst Fotos, sind online. Und Seethalers wunderbare Lesung!<br />
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Rezi zu Markus Mörth: <a href="http://www.booknerds.de/?s=M%C3%B6rth" target="_blank">Die Surrealisten</a><br />
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Konzertberichte: <a href="http://www.booknerds.de/category/live-gesehen/konzerte/" target="_blank">Scott H. Biram & The Hackensaw Boys</a><br />
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Lesung:<a href="http://www.booknerds.de/?s=Seethaler" target="_blank">Robert Seethaler; Filmstudio Essen</a> <br />
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Mehr dürfte in Zukunft kommen; Bücher liegen bereit; Konzerte wurden schon besucht!derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-70289867242860352872014-10-15T16:32:00.000+02:002014-10-15T16:32:47.204+02:00Robert Seethaler, Der TrafikantSeethaler ist fast schon ein Phänomen. Ein Roman wie <i>Der Trafikant</i> zeigt sich als ein ganz starkes Stück Literatur. Poetisch, liebevoll, neugierig und traurig wird die Geschichte des Franz Huchel 1937 erzählt. Wien 1937, die Bedrohung durch die Nazis ist auch dort zu spüren. Franz wird aus der Provinz dorthin geschickt, um bei <span class="MHRHead">Otto Trsnjek zu arbeiten und zu leben. Bald herrscht zwischen dem Jungen und dem Alten doch so etwas wie eine enge Verbindung. Auch durch den Antifaschismus des Trafikanten geprägt. </span><br />
<span class="MHRHead">Und Franz lernt in der Großstadt die Liebe kennen. Aber auch die Abgründe und Enttäuschungen der Liebe. Und vor allem lernt er Siegmund Freund kennen. Eine ungewöhnliche Verbindung entsteht. Der unbedarfte, ja naive Junge und der große Freud. Der Doktor und seine Couch. Aber bei Fragen nach der Liebe genau so hilflos wie der junge Bursche. Aber der junge Bursche muß schnell lernen, daß die Zeit über ihn schon fast hinweg fegt. Otto Trsnjek wird von den Nazis abgeholt und kurz darauf ermordet. </span><br />
<span class="MHRHead">Franz reagiert so naiv darauf, daß es schon fast beim lesen wehtut. Er geht Tag für Tag zur Zentrale der Nazipolizei und fragt nach dem Verbleib von Trsnjek, so lange bis er brutal verprügelt wird. Die Zeit überrollt ihn, politisiert ihn aber auch. Er klebt als Widerstandshandlung sodann kleine Zettel an die Schaufenster des Trafik, um seinen Widerstand naiv und trotzig zu leisten. Das das nicht gut gehen kann, wird schnell klar und auch Franz von den Nazis verhaftet. </span><br />
<span class="MHRHead">Der Roman endet dann 1944 als Franzens Liebe </span><span class="MHRHead">Anezka zum Trafik kommt, noch Reste von den Zetteln am Schaufenster findet. Ganz leise und eindringlich ist dieses Ende. Es sit offen, ob Franz die Nazizeit überlebt hat. </span><br />
<span class="MHRHead">Seethaler läßt es wohl bewußt offen. Der Leser kann in die eine wie auch die andere Richtung denken!</span><br />
<span class="MHRHead">Seethalers Sprache ist präzise und außerordentlich poetisch. Und auch gereift. Man hat den Eindruck, kein Wort zuviel, kein Wort an der falschen Stelle. Dieses setzt sich fort in seinem neuen Buch <i>Ein ganzes Leben, </i>welches ich allerdings bislang nur gehört habe. Der DLF brachte zwei Sendungen, jeweils eine halbe Stunde darüber. Seethaler las selbst. Und er kann das, da merkt man den gelernten Schauspieler.</span><br />
<span class="MHRHead">Insgesamt ist Seethaler eine riesige Endtdeckung! </span><br />
<span class="MHRHead"><br /></span>
<span class="MHRHead"><b>Nachklapp:</b> Dieser Fund im www ist fast schon Satire. Eine recht bekannte Seite, die sich mit historischen Romanen befaßt und die mir schon den einen oder anderen Heiterkeitserfolg brachte, läßt <i>Der Trafikant</i> rezensieren. Ist ja auch logisch, spielt er ja 1937/38, also historisch! Nun, aber auch eine sehr schlichte Betrachtungsweise. Was dann allerdings vollends zur, dann doch schlechten, Satire führt, ist die Tatsache, daß die Rezensentin diesen Roman mit den Kategorien eines historischen Romans erfassen will! Da ist dann Lesen und Verstehen gründlich schiefgegangen! Gänzlich geht die Rezension schief, wenn die Rezensentin örtliche Ungenauigkeiten bekrittelt.</span><br />
<span class="MHRHead">Nun bleibt nur noch: Ungenügend, setzen!</span>derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-3439825381774292162014-09-28T12:17:00.002+02:002014-09-28T12:18:02.935+02:00Robert SeethalerDie Entdeckung des Lesejahrs 2014 ist für mich <b>Robert Seethaler</b>.<br />
<br />
Zuerst sein Debutroman <i>Die Biene und der Kurt</i> und nun in einer Lesung im DLF sein neues Buch <i>Ein ganzes Leben.</i><br />
Seethaler liest gekonnt zweimal eine halbe Stunde aus diesem Buch. Ein ganz schmaler Roman über ein karges Leben in den Bergen. Die Sterbeszene am Ende des Romans rührt an. <i> </i><br />
Andreas Egger, die Hauptfigur, geht. Geht von dieser Welt, ohne Theatralik, ohne falsches Pathos. Ein Leben geht zuende. Von Seethaler gelesen, verursacht das schon einen Kloß im Hals.<br />
Seethaler hat eine einfache Sprache, aber selten funktioniert das so gut wie hier. Eindrücklich fesselnd erzählt er das Leben von Andreas Egger. Ein Leben, das wohl häufiger so gelebt wird von erdigen, ehrlichen Menschen. Es muß nicht die große Philosophie sein, die uns versucht einen Blick auf das Leben und dem warum zu geben. Nein, Seethaler gelingt das mit <i>Ein ganzes Leben</i> sehr gut.<br />
<br />
Im Regal steht noch <i>Der Trafikant</i>; ich freue mich drauf!derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-54779219137126394062014-09-28T12:06:00.001+02:002014-09-28T12:06:45.785+02:00Philipp Tingler, FischtalPhilipp Tinglers Roman <i>Fischtal</i> ist ein Familienroman. Eine Familie voller verrückter, überdrehter und skurriler Protagonisten.<br />
Oma ist tot und Gustav kehrt zurück, um die Erbmasse zu sichten, besser gesagt zu plündern, bevor die restliche Verwandtschaft ankommt. Eine Reise in das Haus Fischtal mit seinen Gerüchen, seinen Ausblick in einen jetzt leicht heruntergekommenen Garten, abgetrennt durch schwere, alte Vorhänge.<br />
Und das wird schnell zu einer Reise in die Vergangenheit. In eine Vergangenheit der Jugend und der Entdeckungen, Erinnerungen. Eine Vergangenheit der Menschen, die Gustav begleiteten. Und immer in eine Vergangenheit der großbürgerlichen Gesellschaft, die schon lange nicht mehr existiert.<br />
Und über allem schwebt die verstorbene Großmutter mit allen ihren Marotten und Allüren. Sehr zum Amusement des Lesers; keine verlorene Zeit, sondern ein schönes, gelungenes Stück Literatur!derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-67797174060075446052014-08-16T23:20:00.001+02:002014-09-01T18:16:17.590+02:00Poschenrieder und DeliusLange Zeit nichts geschrieben; genug gute Bücher waren dabei.<br />
<br />
Eins davon war <b>Christoph Poschenrieder; Die Welt im Kopf</b>.<br />
Poschenrieder, ausgewiesener Schopenhauer Fachmann verarbeitet hier ein historisches Ereignis, nämlich eine Reise Schopenhauers nach Italien. Also im Prinzip ein historischer Roman. Aber zum Glück nicht einer, den man auf den ersten fünf Metern im Eingangsbereich der großen Buchhandlungsketten findet. Und auch nicht einer der Sorte, der in den unsäglichen Foren, speziell über historische Romane, unbedingt Beachtung findet. Zum Glück muß ich sagen. Denn dort würde er untergehen im Gewusel der historischen Romane, die ja nun häufig kaum diese Bezeichnung verdienen. Gut auch, daß er nicht in den diversen Foren zwischen Liebesromanen mit kleinem historischen Zusätzen diskutiert wird von Leuten, die teils an den simplen Voraussetzungen unserer Sprache scheitern, sich aber als "belesen" bezeichnen.<br />
<br />
Aber nun genug der Lästerei, mußte aber mal sein!<br />
<br />
Ein kleiner, feiner Roman mit einer präzisen Sprache, eben einer Sprache des Wissenschaftlers. Nie langweilig, detailreich und durchaus auch spannend, möchte ich diesen Roman bezeichnen. Poschenrieder will darstellen, eine kurze Episode im Leben Schopenhauers herausnehmen. Eine Reise nach Italien, Venedig, Goethe, Lord Byron; fast will man das als Stationen nennen. Sie geht noch weiter.<br />
Schopenhauers Schwierigkeiten sein Werk <i>Die Welt als Wille und Vorstellung</i> zu veröffentlichen werden dargestellt. Interessant geschrieben, versehen mit kleinen Hinweisen auf seine Philosophie. Auch die Überzeugung die Schopenhauer hatte; dieses Werk ist gut, lest es! Poschenrieder findet die richtigen Worte und macht den Stoff gut lesbar.<br />
<br />
Ein tolles Buch, der Klappentext hat Recht: weniger Schopenhauers Philosophie, sondern ein Teil seines Lebens!<br />
<br />
Was wäre es ohne ein Zitat von Schopenhauer:<br />
<br />
<i>Was uns fast unumgänglich zu lächerlichen Personen macht,</i><br />
<i>ist der Ernst mit dem wir die jedesmalige Gegenwart behandeln,</i><br />
<i>die einen nothwendigen Schein von Wichtigkeit an sich trägt.</i><br />
<i>Wohl nur wenige große Geister sind darüber hinweggekommen,</i><br />
<i>und aus lächerlichen zu lachenden Personen geworden. A. S.</i><br />
<br />
Wie wahr!<br />
<i> </i><br />
<i> </i><br />
<b>F. C. Delius, Als die Bücher noch geholfen haben</b>. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob das voranstehende Schopenhauer Zitat nicht vielleicht auf Delius paßt. Seine biografischen<i> </i>Skizzen, so der Untertitel, beschreiben die Zeit von ca. Anfang/Mitte der 60er Jahre bis zur Wende. Natürlich im wesentlichen aus literarischer Sicht. Was anderes konnte auch nicht erwartet werden.<br />
Das hätte spannend werden können, wenn da nicht im Text die schleichende "Selbstlobhudelei" von Delius wäre. Der Leser erfährt, er, Delius, wußte bereits 68, daß das nix werden würde. Marcuse, zu hoch in seinen Schriften und im übrigen außerordentlich arrogant. Der Wagenbach Verlag, diesem wird im Buch viel Raum gegeben, eine Enttäuschung überhaupt. Auch einige Autoren, Thomas Brasch sei hier genannt, auch. Delius hat irgendwie alles gewußt und leidet, fast möchte ich sagen, wie ein Hund darunter!<br />
Und so stellt sich dem Leser ein ambivalentes Buch in den Weg. Gut gemeint, aber nicht zwingend erzählt oder erlebt; ich weiß es nicht und will es eigentlich auch nicht erfahren. <br />
<br />
<br />derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-34756073207925970052014-04-22T17:56:00.001+02:002014-05-04T13:05:01.835+02:00Nicht gelungen, Eva Gründel, Mörderwetter, Ein Englandkrimi<i>Vielen Dank dem Haymon Verlag für das ebook.</i><br />
<i>Leider treffen die Krimis aus dem Haymon Verlag in der letzten Zeit nicht mehr auf mein ungetrübtes Lesevergnügen.</i><br />
<i>So auch hier. Eva Gründels Mörderwetter; Ein Englandkrimi überzeugt mich nicht. </i><br />
<i>Die Geschichte ist blutleer, fast schon oberflächlich. Irgendwie, ich kann es nicht anders formulieren, paßt es mir einfach nicht zusammen. </i><br />
<i>Keine überzeugenden Charaktere; die Geschichte zu zufällig aufgebaut und auch nicht überzeugend in der Abfolge. Zu viele Köche, sprich Figuren, verderben den Brei, heißt für mich häufig absolut nicht nachvollziehbar.</i><br />
<i>Schade, aber so besser nicht!</i><br />
<i>Hier, wie üblich meine amazon-Rezi. </i><br />
<br />
Nein, es tut mir Leid, ein Vergnügen war dieser Krimi nicht.<br />
Eva Gründel verlegt ihre Geschichte nach England. Während der Besichtigung des Landsitzes durch eine Touristengruppe findet der Earl of Wharvedale den Tod. Gefunden wird er im kunstvoll angelegten Labyrinth des Landsitzes. Schnell ist klar: Kein natürlicher Tod, sondern jemand hat nachgeholfen. Zum Glück sind aber die Reiseleiterin Elena Martell und später auch der italienische Kommissar Giorgio Valentino, der zunächst eine Tagung in London besucht, vor Ort und schalten sich in die Ermittlungen ein. Commissario Valentino war früher bei einer Mordkommission und ist nun Fachmann für Straftaten rund um den Kunsthandel. Auch dort gibt es viel zu tun, sind doch viele Kunstwerke gefälscht. <br />
Jedenfalls macht sich ein illustres Team an die Klärung des Falles, der auch viele Wendung dann noch vollzieht und am Ende, natürlich, gelöst wird.<br />
Warum war jetzt die Lektüre kein Vergnügen? Eva Gründel packt in diesen Krimi einfach zu viel hinein. Nicht nur der Mord wird geklärt, nein auch ein Kunstschwindel und auch der Verkauf von geschütztem Tierhorn. Der Leser erfährt die Namen der „gängigen“ Kunstfälscher wie zB Beltracchi und auch, dass auf dem Landsitz wohl fast nur gefälschte Kunstwerke hängen. Nun ja, mir kam das etwas wie Füllsel vor. Die Geschichte musste wohl aufgewertet werden. <br />
Die Charaktere bleiben oberflächlich. Es gelingt der Autorin nicht, eine Stimmung auf dem Landsitz und auch in London herzustellen. Gerade die englischen Adeligen kommen blass und seltsam blutleer daher. Selbst der Butler ist nicht das, was er sein soll und der Leser wird auf eine der vielen falschen Spuren geschickt. Einfach zu viele. Das wirkt aufgesetzt und bemüht! <br />
Und so baut Eva Gründel dann auch einfach zu viele kleine Haken und Wendungen ein unter denen dann die Geschichte leidet. Sie ist irgendwann schlicht zu überfrachtet und braucht dann viele Hinweise von verschiedenen Personen, um zu einer Aufklärung zu kommen. Nein, das überzeugt leider nicht. <br />
Schnell erlahmte das Interesse an der Geschichte und den Handelnden. Es wird nicht unlogischen, aber es stellte sich an der einen oder anderen Stelle die Frage, warum nun gerade dieser Charaktere, diese Figur nun den weiterführenden Hinweis geben musste. Das führte dann dazu, dass viele Person zum Schluss hin an der Lösung des Falles beteiligt sind. Und der Eindruck entstand, dass manche Figur lediglich deshalb in die Handlung eingebaut wurde.<br />
Und so bleibt leider zurück ein blasser, bemühter Krimi, mit einer Geschichte, die nicht tragfähig ist.derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-91498526807625085382014-04-07T18:46:00.000+02:002014-05-04T13:03:59.914+02:00Die Kraft des Vergessens-Jürg Schubiger, Nicht schwindelfrei<style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm; }</style>
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;"><i>Wieder ein wundervolles Buch aus dem Haymon Verlag. Ein kleines, nicht aufdringliches Werk des Schweizer Schriftstellers Jürg Schubiger. </i> <i>Ich mag sie, diese Schweizer Schriftsteller mit ihrer feinen Art etwas zu erzählen und darzuste</i>llen. <i>Max Frisch, Martin Suter und auch Markus Werner, mit seinen auf den Punkt geschriebenen Romanen.</i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;"><i>Und Jürg Schubiger ist eine Entdeckung! </i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i><span style="font-family: Arial, sans-serif;">Dank dem Haymon Verlag und hier die Rezension:</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Ein
ganzer schmaler, dünner Roman ist das. Eigentlich schnell gelesen.
Eine klare Sprache beherrscht die Geschichte um Paul. Paul wird/ist
vergesslich geworden. Aber anscheinend macht ihm das nichts aus. Er
geht weiterhin seinen Weg. Nur dieser scheint ein anderer geworden zu
sein. Nichts ist mehr wie früher. Er wird anders behandelt, er
handelt anders. Und, was ganz besonders wichtig erscheint, Paul lebt
immer noch gerne! Nur halt anders! Eine schöne Geschichte ist das!
Nicht eine weinerliche, gefühlschwangere, sondern eine beinah schon
alltägliche. Paul schaut sich das an,, schaut sich jenes, denkt sich
seinen Teil. Aber, so empfand ich es, lächelnd und gelassen bis
fröhlich. </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Jürg
Schubiger sei dank, dass er das so erzählt hat. Wohl überlegt in
Worte gefasst beschreibt er die Situation mit und um Paul. Paul ist
wohl ein glücklicher Mensch. Vieles belastet ihn nicht mehr, vieles
entdeckt er neu. Jürg Schubiger gelingt es dabei, sicherlich auch
aufgrund seiner beruflichen Erfahrung, dieses niemals peinlich,
mitleiderweckend darzustellen. Nein, mit Paul kann sich der Leser
freuen und mitgehen. </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Sprachlich
ist das auf hohem Niveau, nicht übertrieben. Schon beinah nüchtern,
aber immer überzeugend. Es ist immer schön, Paul auf seinen Wegen
zu folgen. Jürg Schubiger gelingt es, das zu erzählen. Aber
gleichzeitig stellt sich dem Leser doch die Frage, ob ein Leben ohne
den „Ballast“ Erinnerung dennoch lebenswert sein kann. Brauchen
wir nicht auch die Erinnerung als Teil unseres Lebens, unseres
Daseins? </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Da
schwächelt dann der Roman auch etwas. Eine Antwort habe ich nicht
gefunden. Ja, würde man sagen, bezöge sich der Verlust nur auf die
negativen Erinnerungen. Andererseits brauchen wir diese aber auch, um
nicht dieselben Erfahrungen im negativen zu wiederholen. Machen wir
es dennoch, dürfte darin das Scheitern liegen. </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Jürg
Schubiger enthält sich dieser Antwort, was bleibt ist ein
wunderbarer, luftiger Roman über die positive Kraft des Vergessens. </span>
</div>
derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-87515129643654085342014-03-30T19:48:00.003+02:002014-03-30T19:51:09.441+02:00Elif Shafak, Ehre, grandiose Familiengeschichte<style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm; direction: ltr; color: rgb(0, 0, 0); widows: 2; orphans: 2; }P.western { font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; }P.cjk { font-family: "Dingbats"; font-size: 12pt; }P.ctl { font-family: "Symbol"; font-size: 12pt; }</style>
<br />
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size: small;"><i>Der Verlag Kein & Aber fragte an, ob ich Interesse an einem Rezensionsexemplare hätte. Zum Glück habe ich diese Anfrage </i> <i>positiv beantwortet.</i></span></span></div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size: small;"><i>Ein grandioser, exzellent erzählter Roman wäre an mir vorbei gegangen. </i></span></span></div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size: small;"><i>Elif Shafak ist eine Entdeckung! Hier meine Rezi, w. ü. auch auf amazon.</i></span></span></div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size: small;">Diese
türkische Schriftstellerin gilt es zu entdecken. Mit dem Roman
„Ehre“ legt sie dem Leser einen prachtvollen, nachdenklich
stimmenden und eindrücklichen Roman über eine Familie vor. Eine
Geschichte über Zwillingsschwestern und ihren Lebensläufen. Pembe
und Jamila trennt das Leben. Die eine bleibt in ihrem kleinen Dorf,
irgendwo am Euphrat und wird Hebamme und die andere geht nach London
. </span></span>
</div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size: small;">In
ein London Mitte der 70er Jahre. Der Punk entsteht und auch in der
Familie gibt es Brüche. Brüche, die eigentlich nicht so gravierend
erscheinen, aber in archaisch geprägten Familien wohl unweigerlich
zur Katastrophe führen müssen. Alles bricht auseinander, nichts
bleibt mehr so wie es war.</span></span></div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size: small;">Einen
wuchtigen Roman hat da Elif Shafak dem Leser vorgelegt.
Sprachgewaltig und, so kam er mir vor, enorm spannend, fesselnd.
Nicht im Sinne eines Krimis, eines Thrillers, nein sondern in seiner
Thematik. Der Leser geht mit den Figuren und Charakteren. Viele Fäden
verbinden sich und der Leser gewinnt Einblicke in die Strukturen der
alte Traditionen in kurdischen Familien. Und so gestaltet sich das
Lesen dieses Buches quasi wie im Flug. Alle Charaktere, mit ihren
Stärken und Schwächen, konnten sich entwickeln, die Autorin gibt
ihnen den Raum und die Zeit im Roman. Dadurch schafft sie es allen
gerecht zu werden. Auch die eigentlich negativ besetzten haben ihren
Stellenwert. Ihre Motiv werden dargestellt, ob man ihnen folgen will,
steht dann auf einem anderen Blatt. </span></span>
</div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size: small;">Und
der Roman zeigt auch die die Ursachen der Katastrophe. Wenn vieles in
einem Leben zusammenbricht, so wird auch der ein oder andere Mensch
empfänglich für Einflüsterungen von der falschen Seite und
verändert sich. Dieses stellt Elif Shafak in der Person von
Iskender, dem Sohn, und seinem Schicksal dar. Seine monströse Tat
führt, so habe ich es empfunden, aber nicht dazu, diesen jungen
Mann, der für seine Tat büßt, völlig zu verurteilen. Nein, seine
Entwicklung ist durch äußere Einflüsse massiv bestimmt. Ob er das
alles so gewollt hat, es steht in Frage. Seine Verantwortung kann er
nicht wegdiskutieren. Sein Schicksal ist gegeben, er muss damit
leben. </span></span>
</div>
<div align="LEFT" class="western" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size: small;">Am
Ende dieses Romans verbinden sich viele Fäden. Geschickt von Elif
Shafak verknüpft. Es endet eine spannende, aufwühlende Reise durch
viele Jahre und Schicksale. Überzeugend erzählt!</span></span></div>
derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-31884265448266427492014-03-16T19:40:00.000+01:002014-03-16T19:47:47.359+01:00Gelungen, mit vielen Fragen! Lydia Mischkulnig- Vom Gebrauch der Wünsche<i>Es gibt seltsam schöne Bücher. Bücher, die sich einem nur schlecht oder teilweise garnicht erschließen. Deren Symbolik man vielleicht nicht versteht. Die Thematik kommt nicht an, es kann vielfache Gründe haben. Aber dennoch haben diese Bücher ihren Reiz, ihre Geheimnisse. </i><br />
<i>So ein Buch ist <b>Vom Gebrauch der Wünsche </b>von<b> Lydia Mischkulnig.</b> </i><br />
<i>Dem Haymon-Verlag wie üblich Dank für das ebook.</i><br />
<br />
<i>Hier die Rezension aus amazon:</i><br />
<br />
<i>
<style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm; }</style>
</i><br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Selten hat mich ein Buch so ratlos
gelassen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Lydia Mischkulnig erzählt die
Geschichte des Leon Schellander. Beginnend mit seiner Mutter, mamu
genannt, in einem Altenheim als kleiner Junge lebend. Ein seltsamer
alter Mann, Giovanni, ist völlig auf den Jungen fixiert. Es lässt
sich böses ahnen. Der alte Mann stirbt unter mysteriösen Umständen.
Leon und seine Mutter verlassen das Altenheim. Leon wächst auf,
studiert, heiratet, lebt eine im Prinzip unglückliche Ehe mit drei
Kindern. Zum Ende hin, nach Scheidung von seiner Frau Elsbeth, trifft
er auf Irmgard einer geheimnisvollen, seine Leidenschaft für Tango
teilenden Frau. Alles scheint vertraut, wie aus einem anderen Leben.
Und Leon, so möchte ich sagen, begibt sich auf die Suche. Auf die
Suche nach gestern.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Die Geschichte ist im Prinzip so
einfach erzählt. Aber es ist nicht einfach, zum Glück. Mischkulnig
baut Fallen, falsche Richtungen in Ihre Geschichte. Auch als die
letzte Seite gelesen war, habe ich mich im Zweifel gefunden. Im
Zweifel über guten und böse, im Zweifel über die Aussage, im
Zweifel über die Symbolik des Romans. Der Tango, ja wofür steht er;
für die Sehnsucht? Für die kühle Erotik? Vielleicht auch für das
Fremde, Verborgene? Für die Distanz zwischen den Partner? All das
mag es sein. Es entsteht dadurch in Bild im Kopf des Lesers, welches
durchaus gefällt. Dennoch kommen immer wieder Szenen und Sätze im
Roman, die zweifeln lassen.
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ein verschlossenen Roman bietet sich
dem Leser. Viel Raum für Spekulationen auf Seiten des Lesers ist da.
Und das ist auch gut so, zieht der Roman gerade daraus seine Kraft
und seine Faszination.
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Sprachlich ist Lydia Mischkulnig auf
der Höhe. Fein gesponnen sind die Sätze und auf den Punkt
geschrieben. Der Leser merkt, dass diese Schriftstellerin schon zu
Recht einige bedeutende Literaturpreise erhalten hat. Stilsicher ist
Lydia Mischkulnig in ihrer Sprache. Thematisch hatte ich insofern
nicht immer den Eindruck. Und so ergeben sich kleine Einschränkungen
bei der Thematik, die etwas gegen Ende den Gesamteindruck trüben.</div>
derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1175842333237875834.post-6856352289231452592014-02-23T11:12:00.002+01:002014-02-23T11:12:40.052+01:00Und nie vergessen: Mignon Langnas, Tagebücher und Briefe 1938-1949;
<style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm; }</style>
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i>Vielen Dank dem Haymon Verlag für dieses Buch. </i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i>Beeindruckend. Sind schon Viktor Klemperers Tagebücher eindrücklich, so kommt bei den Aufzeichnungen und Briefen von Mignon Langnas hinzu, daß hier nicht ein Hochschulprofessor wie Klemperer über diese Zeit als besessener Tagebuchschreiber Zeugnis ablegt, sondern eine junge Frau, die das Glück hat, durch ihre Tätigkeit in einem jüdischen Altenehiem in Wien der Deportation zu entkommen. Und so ist die Sprache , umgangssprachlich!</i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i>Und das macht diese Aufzeichnungen und Briefe so absolut lesenswert; Geschichte fühlbar und präsent! </i> </div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Dieses Buch kann man und darf man auch
nicht mit den üblichen Maßstäben einer Rezension messen.
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Mignon Langnas ist eine junge, jüdische
Frau, die Wien lebt. Sie kam 1914 mit 11 Jahren nach Wien und
überlebte die nationalsozialistische Schreckensherrschaft in Wien.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ihre Briefe an die Verwandtschaft und
ihr Tagebuch stellen eine wichtige Quelle dar, die vom tägliche
jüdischen Leben in der damaligen Zeit zeugt.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Schon beinah erschreckend nüchtern
kommen diese Aufzeichnungen daher. Die zunächst schleichende
Veränderung des Lebens wird drastisch sichtbar. Mignon Langnas
beschreibt alles aus ihrer Position heraus. Eine Fluchtmöglichkeit
in die USA, wo Teile ihrer Familie hin geflüchtet sind, hat sie
verpasst. Sie wollte ihren Vater nicht alleine in Wien zurücklassen.
Und so verändert sich Tag für Tag ihr Leben hin zum schlechteren.
Juden dürfen ab 1939 abends und nachts nicht mehr die Straßen
betreten; es gilt ein Rundfunkverbot, ihre Radiogeräte werden
eingezogen. Der Wohnraum wird immer knapper und auch die Nahrung.
Mignon Langnas findet Arbeit in einem jüdischen Altenheim. Ja, viele
alte, jüdische Menschen blieben allein zurück in Wien, so dass die
Israelitische Kultusgemeinde ab 1938 einen erhöhter Bedarf an
Plätzen hatte. Für viele jüdische Menschen war das auch die
einzige Verdienstmöglichkeit damals, die Arbeit in diesen
Einrichtungen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
All das schildert Mignon Langnas in der
ihr eigenen Sprache. Natürlich keine literarische Sprache, sondern
ein Zeitdokument. Diese Briefe und Tagebücher geben dem Grauen einen
Ausdruck. Dem verzweifelten täglichen Kampf ums Überleben. Heute
für uns, auch wenn wir der Meinung sind darüber viel zu wissen,
enorm wichtig. Nicht nur die Texte von Mignon Langnas, auch die
Anmerkungen der Herausgeber. Es fügt sich zusammen zu einem Bild,
einem mahnenden Bild für den Leser: nicht zu vergessen, immer zu
erinnern!</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Die Lektüre dieser Tagebücher und
Briefe sei unbedingt empfohlen!</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
derleserhttp://www.blogger.com/profile/16321388910456729836noreply@blogger.com0