Samstag, 6. August 2011

Max Broll is back

Der geneigte Leser wird festgestellt haben, daß auf diesem blog immer wieder Bücher des österreichischen Haymon Verlags auftauchen. Seit einiger Zeit bekomme ich, zur Zeit der Neuerscheinungen, einige Bücher des Verlags zur Rezension. Darüber freue ich mich immer wieder, denn die Bücher, die dort erscheinen, haben eine hohe Qualität. Es bereitet schon ein gewisses Vergnügen, diese Bücher zu lesen. Somit an dieser Stelle einmal vielen Dank dem Verlag!


Die Anmerkungen zum ersten Max Broll Krimi finden sich: hier

Bernhard Aichner hat nach seinem Krimi Debüt, Die Schöne und der Tod, um den Totengräber Max Broll, nun einen weiteren Krimi dem Leser abgeliefert.
Und der Leser begegnet auch hier wieder dem üblichen Personal: Baroni, dem ehemaligen Fußballstar, der Würstelverkäuferin Hanni und natürlich Max Broll.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Tilda, Max Stiefmutter und Polizeibeamtin meldet sich per Handy bei Max und erzählt eine schier unglaubliche Geschichte.
Sie ist entführt worden und sitzt nun in einem Erdloch, kaum mit Sauerstoff versorgt. Lediglich mit einem Handy kann sie Kontakt zur Außenwelt herstellen. Doch wie lange der Akku des Handys reicht, weiß niemand. Die Polizei wird natürlich eingeschaltet, doch reicht das Max nicht aus. Und so beginnt er, mit Johann Baroni an seiner Seite mit eigenen Ermittlungen. Dabei stößt er, zum einen an die Grenzen seiner eigenen Belastbarkeit und zum anderen auf einen Kriminalfall, der lange Jahre zurückliegt und den Tilda bearbeitet hat. Nicht nur bearbeitet, sondern sie hat den Täter für lange Jahre hinter Gitter gebracht.  Alles deutet auf diesen Täter hin, hätte es nicht einen gravierenden Fehler: der Mann sitzt im Knast. Und dort kommt man ja bekanntlich so einfach nicht raus. So auch hier. Also stehen alle Ermittler, ob Amateure oder Profis vor demselben Dilemma und die Zeit zur Rettung von Tilda wird immer knapper.
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Bernhard Aichner hat auch mit seinem zweiten Max Broll Krimi ein solides Stück Arbeit abgeliefert. Zwar ist der Aufbau der Geschichte und die Personengestaltung relativ überschaubar, was aber nicht heißen muß, daß die Geschichte nicht trägt. Im Gegenteil von Anfang hat der Roman Spannung. Die Verzweiflung, die immer mehr von Max und Baroni Besitz ergreift, läßt den Leser mitfiebern. Wird es gut ausgehen?
Was auch schon den ersten Krimi von Aichner ausmachte, findet der Leser auch hier wieder. Die Zeichnung der Personen, die hier etwas zurücksteht, aber dennoch wieder überzeugt. Max Broll und der Ex-Fußballprofi Baroni sind schon ein seltsames Team in der Krimilandschaft, aber es paßt einfach. Aichner vermag eine überzeugende Zeichnung der Charaktere abzuliefern. Trotz allen Unglücks, das über Max Broll hereingebrochen ist, ist auch immer eine lakonische bis lustige Grundhaltung vorhanden. Max Broll als eine Art Racheengel, der immer wieder von Baroni auf den Boden zurückgeholt werden muß. Das Leben verläuft halt nicht in den Bahnen, die Max Broll geplant hat. Irgendwo will und muß es auch angenommen werden, was Max Broll auch schmerzhaft erfahren muß. Die Konstruktion der Geschichte ist etwas einfach geraten, was aber den Lesespaß nicht trübt. Wenn Bernhard Aichner nicht die Ideen ausgehen, kann Max Broll durchaus eine Größe in der Krimilandschaft werden.

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