Da war doch dieser Roman ein Bestseller und ich habe es garnicht gemerkt. Nun gut, das ist auch nicht so verwunderlich, da mich diese Art von Bücher zunächst einmal nicht interessiert. An den Roman von Schneider bin ich geraten, als ich einige Kisten Bücher randvoll gefüllt mit Thrillern und Krimis bekam. Und so stöberte ich darin auf der Suche nach neuem und interessanten. In der Tat Schneiders Buch fesselte mich von der ersten Seite an.
Die Geschichte des Basler Kommissärs Hunkeler ist angesiedelt im Grenzgebiet der Schweiz und dem Elsaß. Ein Mord geschieht in einer Kleingartenanlage und die französische Polizei ist dafür zuständig, muß aber mit ihren Basler Kollegen zusammenarbeiten, da ein Schweizer Staatsbürger ermordet wurde. Die Zusammenarbeit der Beamten gestaltet sich schwierig, die gegenseitigen Abneigungen sind deutlich zu spüren. Und mittendrin Kommissär Hunkeler, nicht mehr der Jüngste und am liebsten in seinem Haus im Elsaß. Ein Genußmensch durch und durch, sowie auch etwas ein einsamer Wolf, der seine Fälle ruhig und mit Bedacht löst. Das hört sich alles nicht besonders an. Dennoch ist dieser Krimi etwas besonderes. Etwas besonderes deshalb, weil er Stimmungen einfängt und sie auch schafft. Hunkeler ist etwas besonderes, er ist ein Grantler, ein desillusionierter Polizist und auch ein Genußmensch durch und durch. Selten habe ich in einem Roman so viele Szenen gelesen, die in Gaststuben, Restaurants oder Cafes spielten. Es wird genußvoll gelebt in diesem Roman. Dabei bleibt ein kleines bißchen die Geschichte zurück. Diese geht weit in die Geschichte zurück und der Leser hat den Eindruck, zumindest an einigen Stellen, daß die Handlung etwas an den Haaren herbeigezogen ist. Nun, diesen Vorwurf könnte man erheben, andererseits entschädigt das Buch durch eindrucksvolle Schilderungen der Landschaften und auch des noch heute sehr kargen Lebens in den Schweizer Bergen. Besonders ist mir noch die ausgesprochen gute literarische Qualität des Buches aufgefallen. Schneider ist nicht einer der unzähligen Krimiautoren, die die Spannung über die Sprache setzen, sondern ein Könner seines Faches, was ja auch an seiner Vita deutlich wird. Es präsentiert sich also ein literarischer Krimi dem Leser und die Empfehlung kann nur lauten: Lesen!
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