Sonntag, 18. August 2013

Bernhard Barta, Sissis Tod, leider mißlungen


Ich urteile ja selten völlig negativ über ein Buch. Bei Berhard Barta, Sissis Tod ist dass dieses Mal anders. 
Krimis im Lokalkolorit sind über Jahre hinweg ja der Renner gewesen und es gibt weiterhin unzählige davon. 
Jacques Berndorf hat sicherlich mit seinen Eifelgeschichten um Siggi Baumeister dort Maßstäbe gesetzt. 
Barta versucht nun das Salzkammergut zum Ort von Verbrechen in Form eines Mordes zu machen. Sicherlich eine gute Idee, auch in der Verquickung mit den Sissi Filmen. Aber leider geht das aus meiner Sicht kräftig daneben. Schade, denn gute Ansätze sind durchaus vorhanden.
Dank dem Haymon Verlag für das ebook.
Hier meine Rezi, wie immer bei amazon zu finden!


Nun soll die Geschichte um Sissis Tod auch durch einen Film in Nachfolge der berühmten Sissi-Verfilmungen aufgearbeitet werden.
Ort der Dreharbeiten ist das wunderschöne Salzkammergut mit seiner Kulisse von Bergen und See. Die Hauptdarstellerin, wie sich schnell herausstellt nicht gerade eine Sympathieträgerin, wird tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um keinen natürlichen Tod handelt und Inspektor Gustl Brandner nimmt die Ermittlungen auf. Viele Verdächtige bis hoch in Adelskreise gibt es. Alle „Großkopferten“ sind irgendwie involviert und der Leser erlebt so manche falsche Fährte, bis er zum Schluss den richtigen Täter präsentiert bekommt.
Irgendwie zündete für mich diese Geschichte nicht. Die Konstruktion ist einfach. Der ermittelnde Inspektor ist auch Teil der Gesellschaftskreis gegen die er ermittelt. Er ist mittendrin und darf/soll nicht anecken, den Tourismus nicht stören. Das alles wirkte auf mich comic-haft bunt und steril. Klischeehaft sind die Personen überzeichnet; leider reicht dann dieses nicht zu einem Stilmittel.
Es sind lediglich Versatzstücke, eingebaut in eine Geschichte rund um das Salzkammergut. Grell überzeichnet und aus meiner Sicht inhaltsleere Charaktere bestimmen diesen Roman. Der Leser hat schnell den Eindruck, dass die Geschichte aufgesetzt erscheint. Irgendwie gewinnt man den Eindruck, dieses alles schon zu kennen. Der böse Kapitalist, von dem man herausfindet, dass er so in ziemlich allen Dingen seine Finger drin hat, der Tourismusdirektor, nur auf seine Region und die Auswirkungen auf den Tourismus bedacht. Das hätte spannend erzählt werden könne, so bleibt nur eine klischeehafte Oberfläche ohne nennenswerten Inhalt übrig.
Schade, aber all dieses hat mich schnell gelangweilt. Kein zündender Funkte, der übersprang.
Auch die Hauptperson, der Inspektor Gustl Brandner, tapste hilflos durch die Kulisse. Erst spät in der Geschichte entwickelte er so etwas wie Selbstbewusstsein. Zu spät, um die Geschichte zu retten. Zwar kann man zu jede andstrich einen Krimi mit Lokalkolorit schreiben, muss es aber nicht.
Zu hoffen bleibt, dass es bessere Folgegeschichten geben wird!

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