Wie der Titel schon sagt, spielt der Roman zur Zeit der Varusschlacht, also der Schlacht bei der den Römern, geführt durch eben diesen Varus, durch den germanischen Feldherrn Arminius eine verheerende Niederlage beigebracht wurde. Diese legendenumwobene Schlacht, deren genaue Örtlichkeit bis heute unter den Amateurforschern bis hin zu den Profis einigermaßen umstritten ist. Iris Kammerer gelingt es historisch sehr präzise zu sein. Der Roman besticht durch eine genaue, dem historischen Kontext angemessene Sprache. Das ist nicht immer in historischen Romanen der Fall. Ein kleine Liebesgeschichte ist auch dabei; es handelt sich jedoch nicht um die herkömmlich "Boy-meets-Girl" Konstellation, sondern Iris Kammerer schildert darin noch geschickt den Konflikt, die Begebenheit zwischen Herr und Sklave und später dann zwischen einer befreiten Sklavin und ihrem ehemaligen Herrn. Nun gut, es ist auch eine Liebesgeschichte zwischen einem Römer und einer Germanin, aber sie paßt. Iris Kammerer scheut nicht davor zurück, die Schlachtszenen drastisch darzustellen. Krieg war und ist zu jeder Zeit brutal, menschenverachtend und grausam. So auch schon vor ca. 2000 Jahren. Nur die Mittel und Waffen waren andere. Das kommt deutlich in dem Buch heraus. Aber auch die Geschichte von Freundschaft und Verrat wird erzählt. Nicht zuletzt ist es auch der Verrat von Arminius an Varus, der den Reiz des Buches ausmacht. Warum nun Arminus diese tat, auch mit dieser Brutalität tat, bleibt, wie auch in der realen Geschichte, offen. Das muß auch nicht die vordringliche Aufgabe eines historischen Romans sein. Dieses ist Aufgabe der Geschichtsschreibung und der Historiker, nicht der der Schriftsteller. Iris Kammerer hat den schmalen Grat dazwischen hervorragend gelöst. Sie hat einen historisch präzisen und erzählerisch gelungenen Roman geschrieben. Das ist ihr hoch anzurechenen und dieser Roman ist eindeutig zu empfehlen.
Freitag, 9. September 2011
Geschichte, sehr lebendig
Iris Kammerers Roman Varus ist einer der gelungensten historischen Romane, den ich in der letzten Zeit gelesen habe. Und zu einigen habe ich in der letzten Zeit ja auch geschrieben.
Wie der Titel schon sagt, spielt der Roman zur Zeit der Varusschlacht, also der Schlacht bei der den Römern, geführt durch eben diesen Varus, durch den germanischen Feldherrn Arminius eine verheerende Niederlage beigebracht wurde. Diese legendenumwobene Schlacht, deren genaue Örtlichkeit bis heute unter den Amateurforschern bis hin zu den Profis einigermaßen umstritten ist. Iris Kammerer gelingt es historisch sehr präzise zu sein. Der Roman besticht durch eine genaue, dem historischen Kontext angemessene Sprache. Das ist nicht immer in historischen Romanen der Fall. Ein kleine Liebesgeschichte ist auch dabei; es handelt sich jedoch nicht um die herkömmlich "Boy-meets-Girl" Konstellation, sondern Iris Kammerer schildert darin noch geschickt den Konflikt, die Begebenheit zwischen Herr und Sklave und später dann zwischen einer befreiten Sklavin und ihrem ehemaligen Herrn. Nun gut, es ist auch eine Liebesgeschichte zwischen einem Römer und einer Germanin, aber sie paßt. Iris Kammerer scheut nicht davor zurück, die Schlachtszenen drastisch darzustellen. Krieg war und ist zu jeder Zeit brutal, menschenverachtend und grausam. So auch schon vor ca. 2000 Jahren. Nur die Mittel und Waffen waren andere. Das kommt deutlich in dem Buch heraus. Aber auch die Geschichte von Freundschaft und Verrat wird erzählt. Nicht zuletzt ist es auch der Verrat von Arminius an Varus, der den Reiz des Buches ausmacht. Warum nun Arminus diese tat, auch mit dieser Brutalität tat, bleibt, wie auch in der realen Geschichte, offen. Das muß auch nicht die vordringliche Aufgabe eines historischen Romans sein. Dieses ist Aufgabe der Geschichtsschreibung und der Historiker, nicht der der Schriftsteller. Iris Kammerer hat den schmalen Grat dazwischen hervorragend gelöst. Sie hat einen historisch präzisen und erzählerisch gelungenen Roman geschrieben. Das ist ihr hoch anzurechenen und dieser Roman ist eindeutig zu empfehlen.
Wie der Titel schon sagt, spielt der Roman zur Zeit der Varusschlacht, also der Schlacht bei der den Römern, geführt durch eben diesen Varus, durch den germanischen Feldherrn Arminius eine verheerende Niederlage beigebracht wurde. Diese legendenumwobene Schlacht, deren genaue Örtlichkeit bis heute unter den Amateurforschern bis hin zu den Profis einigermaßen umstritten ist. Iris Kammerer gelingt es historisch sehr präzise zu sein. Der Roman besticht durch eine genaue, dem historischen Kontext angemessene Sprache. Das ist nicht immer in historischen Romanen der Fall. Ein kleine Liebesgeschichte ist auch dabei; es handelt sich jedoch nicht um die herkömmlich "Boy-meets-Girl" Konstellation, sondern Iris Kammerer schildert darin noch geschickt den Konflikt, die Begebenheit zwischen Herr und Sklave und später dann zwischen einer befreiten Sklavin und ihrem ehemaligen Herrn. Nun gut, es ist auch eine Liebesgeschichte zwischen einem Römer und einer Germanin, aber sie paßt. Iris Kammerer scheut nicht davor zurück, die Schlachtszenen drastisch darzustellen. Krieg war und ist zu jeder Zeit brutal, menschenverachtend und grausam. So auch schon vor ca. 2000 Jahren. Nur die Mittel und Waffen waren andere. Das kommt deutlich in dem Buch heraus. Aber auch die Geschichte von Freundschaft und Verrat wird erzählt. Nicht zuletzt ist es auch der Verrat von Arminius an Varus, der den Reiz des Buches ausmacht. Warum nun Arminus diese tat, auch mit dieser Brutalität tat, bleibt, wie auch in der realen Geschichte, offen. Das muß auch nicht die vordringliche Aufgabe eines historischen Romans sein. Dieses ist Aufgabe der Geschichtsschreibung und der Historiker, nicht der der Schriftsteller. Iris Kammerer hat den schmalen Grat dazwischen hervorragend gelöst. Sie hat einen historisch präzisen und erzählerisch gelungenen Roman geschrieben. Das ist ihr hoch anzurechenen und dieser Roman ist eindeutig zu empfehlen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.