Samstag, 18. Mai 2013

Verbesserungswürdig!--der 3te Gasperlmaier, Letzte Bootsfahrt--Herbert Dutzler

Gasperlmaier zum dritten; leider mißlungen, nicht in gänze, dafür ist der Charakter nicht nur von Gasperlmaier, dann doch zu gut gezeichnet. Aber, Dutzler hat sich mit dieser Geschichte etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Mir kommt es vor, zumindest an einigen Stellen, daß ein gewisser Druck da war, eine weitere Geschichte um Gasperlmaier vorzulegen. 
Aber das ist doch gar nicht erforderlich, Dutzler hat das Potenzial zum erzählen, wie auch der Gasperlmaier noch als Type ausbaufähig ist. 
Hier ist es leider in weiten Teilen schief gegangen, hoffen wir auf den nächsten Band!
Danke an den Haymon Verlag für das Reziexemplar; hier die Rezension!





 Da ist er, der dritte Krimi mit dem Polizeiinspektor Gasperlmaier aus dem beschaulichen, eigentlich sehr ruhigem Ausseegebiet. Bilderbuchidylle, gutes Essen und hohe Berg sind die Dinge, die das Leben der Einwohner, und auch das Leben von Gasperlmaier, bestimmen.
Also schön und ruhig, wenn da nur nicht immer die Morde wären. Auch dieses Mal findet man Leichen, Gasperlmaier und sein Vorgesetzter Kahlaß, zunächst nur ein Mann, vor der Toilettenschlüssel in seiner Wohnung, in sehr demütigender Stellung. Schnell erscheint dann noch Frau Dr. Kohlross und das Team ist für die Aufklärung des Mordes wieder beisammen. Es bleibt nicht bei diesem einen Mord und schnell ist klar, dass hier ein „Serien“täter am Werke ist. Schnell ist auch klar, dass die Spur in die Vergangenheit führt. Und zum großen Leid von Gasperlmaier scheint auch seine Mutter involviert zu sein. Am Ende zum Glück nicht und über Irrungen und Wirrungen führt die fundierte Arbeit der Combo zur Aufklärung.Also eigentlich eine Kombination von Charakteren, die einiges erwarten lässt.

Leider aber ist die Story in diesem dritten Fall dünn! So dünn, dass man den Eindruck hat, dass nicht der Krimiplot die Hauptrolle spielt, sondern das Leben von Gasperlmaier, allerlei drumherum.
Das trägt allerdings nicht , dass muss so gesagt werden. Die Geschichten um ihn und seine Familie sind schon amüsant, aber auch sehr anstrengend auf die Dauer des Romans gesehen. Und so bleibt der Krimi dann auch sehr unentschieden in  seiner Konstruktion. Gut, die lustigen, teilweise abgedrehten Situationen bei der Ermittlungsarbeit sind auch wieder in diesem Gasperlmaier vorhanden. Sie sind auch gut gesetzt und eingebaut, sie treffen, aber auch nicht immer. Irgendwie strengt es an, leider auch langweilig an der ein oder anderen Stelle.
Genau das ist der Punkt, Dutzler hat die Tragfähigkeit seiner Geschichte, insbesondere der Krimigeschichte überschätzt. Der Plot um die Morde lässt zu viele Wünsche übrig. Die Konstruktion ist, leider, sehr simpel und vorhersehbar. Die Geschichte ist so schon in vielen anderen Krimis erzählt worden. Ein Ereignis aus der Vergangenheit wirkt fort in die Gegenwart und lässt dort eine Person zum Mörder werden. Das kann gut erzählt werden und Dutzler macht auch nicht alles falsch, aber wie gesagt, die Tragfähigkeit fehlt.
Und so verfolgt der Leser die tollpatschigen Wege von Gasperlmaier. Lacht an der einen oder  anderen Stelle. Erwartet aber auch mehr von einem Krimi. Ich drücke die Daumen, dass Dutzler noch einige gute Ideen hat. Denn die persönliche Ebene zwischen Gaspermaier und Frau Dr. Kohlross lässt noch etwas erahnen. Nur dann bitte mit einer besseren Krimigeschichte!