So habe ich den neuen Roman des österreichischen Autorenduos Zach/Bauer bei amazon rezensiert.
Er ist außerordentlich gut gelungen. Die Ideen sind gut umgesetzt, der Spannungsbogen stimmt. Hier schreiben zwei absolute Profis, die ihr Genre beherrschen. Sehr eigenständig, schaffen sie spannende Bücher! dabei ist es letztendlich egal, ob man die Romane den historischen Romanen zuordnet oder eher zur Phantastik rechnet.
Man ist ja bei Fortsetzungen immer etwas skeptisch, ob es funktioniert
oder nicht. So auch bei Morbus Dei: Inferno. Gelingt es den Autoren, die
hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen? Reichen die Ideen aus, auch
noch ein zweites Buch zu tragen? Sind die Charaktere stark genug, um
glaubhaft dem Leser zu begegnen?
Ja, Zach/Bauer ist das gelungen. Sie haben einen zweiten Band präsentiert, der alle diese Punkte erfüllt.
Der
Leser ist schnell in der Geschichte, auch dann, wenn er die erste
Geschichte um Johann List nicht kennt hat. Atmosphärisch sehr dicht
beginnt dieses Buch, eine Eigenschaft, die schon beim ersten Buch,
Morbus Dei: Die Ankunft, sehr positiv auffiel. Zach/Bauer erzählen sehr
geschlossen und eindringlich. Im Winter spielend, ist die Kälte der
Berge und in den Bergen spürbar. Die Strapazen der Menschen sind
greifbar und gut dargestellt. Überhaupt sind Zach/Bauer stark in der
Beschreibung von Atmosphäre. Erstaunlich auch an dieser Stelle, daß hier
ein Autorenteam schreibt. Aus einem Guß geschrieben ist dieser Roman!
Brüche im Stil sind nicht erkennbar. Es stellt sich schon die Frage, wie
die beiden das so gut hinbekommen.
Aber egal, es soll ihr Geheimnis bleiben, für den Leser ist es positiv.
Positiv
für die Entwicklung der Geschichte um Johann List ist auch der
Ortswechsel. Aus den Hohen Bergen hinab geht es in die Stadt Wien. Ein
Wechsel von der harten Realität der Berge mit ihren Gefahren für die
Menschen, hin in die urbanen Welt einer Großstadt des 18. Jahrhunderts
mit all ihren Gefahren.
Gut auch die Beziehungen der Personen
zueinander. Zach/Bauer gelingt es, weitere Personen in die Geschichte zu
integrieren. Nicht nur Johan List und seine Elisabeth beherrschen die
Geschichte, sondern auch die Nebencharaktere passen dazu. Es ergibt sich
ein stimmiges Gesamtbild. Alles ist spannend und gut aufeinander
aufgebaut. Die Schilderungen der Stadt Wien sind glaubhaft und
angemessen.
So entsteht ein Roman, der gut die Balance hält. Er hält
sie zwischen historischem Hintergrund und einer phantastischen
Geschichte der “Anderen”. Und er schafft es dazu auch noch eine gewisse
Ernsthaftigkeit beizubehalten. Es stellt sich durchaus die Frage, ob es
eigentlich immer so sein muß, daß es immer wieder zur Verfolgung
"anderer" kommen muß. Auch die Frage, wie leicht doch die Verführung
durch Religion ist. Religion als zerstörerische Kraft in einer Zeit
bestimmt durch Aberglaube und Inquisition. Zach/Bauer gelingt die
Balance zwischen Unterhaltung und ernsthafter Reflexion. Aber auch ein
kleiner Schimme Hoffnung.
Die Spannung auf den dritten Teil der Geschichte von Johann List bleibt!
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