Wer diesen blog verfolgt, hat sicherlich schon festgestellt, daß Verrisse von Romanen selten bis gar nicht vorhanden sind. Ein gewisser Respekt vor der Leistung der einzelnen Autoren in Bezug auf ihr Werk läßt mich vorsichtig mit der jeweiligen Literatur umgehen. Ich stelle mir vor, daß es unendlich schwer ist, ein Buch zu schreiben, zuvor seine Gedanken zu ordnen, eine Idee, die noch in sich stimmig ist, zu entwickeln. Alles was darum rankt, läßt mich schon vorsichtig in meinem Urteil sein.
Das vorweg geschickt, muß ich sagen, daß Katharina Hacker, Die Habenichtse ein ziemlich belangloses Buch ist. Die Geschichte von Isabelle und Jakob; sie treffen sich am 21.09.2001 zufällig auf einer Party in Berlin wieder. Kurz gesagt, verliebt, verheiratet. Beide gehen nach London und entwickeln dort schnell, jeder für sich, wieder eigene Leben.
Seltsam blutleer ist das alles. Kurz nach den Anschlägen der 11. Septembers will Katharina Hacker irgendwie das Lebensgefühl der damals Mittdreißiger auffangen, erzählen. Es gelingt aber nicht, dahin plätschert eine Geschichte, die sich mir nicht erschlossen hat. Ist sie überhaupt eine? Tragend ist sie jedenfalls nicht. Die Charaktere bleiben starr und blass. Die Autorin versucht etwas zusammen zu bringen, was vor vornherein nicht paßt. Was das nun genau ist, wie gesagt, hat sich mir nicht erschlossen.
Und was nun bleibt, ist in gewisser Weise verlorene Zeit durch die Lektüre und die Frage, warum ist dieser Roman 2006 als bester deutschsprachiger Roman ausgezeichnet worden?
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