Bislang kannte ich Commissario Laurenti nur als Film mit dem hervorragenden Henry Hübchen in der Rolle des Commissarios. Die Filmserie ist natürlich, so muß man fast sagen, der Quote zum Opfer gefallen. Nun fiel mir durch Zufall ein Krimi aus der Serie in in die Hände. Kein Fehlgriff. Veit Heinichens Buch ist empfehlenswert.
In Triest wird eine Famlie in die Luft gesprengt. Es scheint zunächst so, als ob ein Motiv nicht zu finden sei. Laurenti, stark gebeutelt, denn seine Frau hat ihn auf Zeit (?) im Stich gelassen, stapft mißmutig durch den Triester Winter, dazu kommt noch der fiese Bora, der den Trientiner zu setzt. Irgendwie scheint sich alles gegen Laurenti verschworen zu haben. So sehr, daß er sogar wieder mit dem rauchen beginnt. Herrlich sind diese kleinen Szenen, die zeigen, wie "verzweifelt" ein italienischer Mann sein kann, wenn die geliebte Ehefrau weg ist. Heinichen zeigt das alles mit Ironie und Distanz und schafft es damit, einen Krimi zu verfassen, der eigentlich mehr ist. Er ist auch ein bisschen Spiegelbild der italienischen Realität. Darin eingebettet ein Commissario, der den angenehmen Dingen des Lebens, dem Essen, dem Trinken und natürlich auch den Frauen sehr zugetan ist. Betrachtet man jedoch seine Assistentin, so sieht aber auch, daß die Frauen gut dagegen halten können und durchaus den "Macho" im Griff haben. Alles überzeugend gezeichnet und stilistisch gelungen; nicht der letzte Laurenti für mich!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.